April 28, 2023, 10:30 am – 11:30 am
„Sozial präsent“ statt „nur digital dabei“! Workshop zur Social Presence in der digitalen Lehre
Obwohl die erfolgreiche Gestaltung von Beziehungen bekanntermaßen einen großen Einfluss auf den Lernerfolg hat, wird ihr häufig und besonders in virtuellen Lehr- und Lernumgebungen wenig systematische Beachtung geschenkt. Negative Konsequenzen wie die „ausgeschalteten Kameras in Webinaren“ oder „sozial arme Metaverses“ sind die berichtete Folge. Dabei spielen die s.g. „Social Presence“ – ein aus der Medienpsychologie und der computervermittelten Kommunikation eigentlich bekanntes Konzept des „Ich bin drin – und dabei!“ – und das aus ihr resultierende gemeinsame Lehr- und Lernerlebnis eine entscheidende Rolle für den Lehr- und Lernerfolg. Wenn Studierende ihre Kommiliton:innen und Dozierenden wahrnehmen, wenn sie merken, dass die anderen zur Empathie bereit sind und sich daher mit diesen verbunden fühlen, dann sind sie eher willens, sich aktiv an Diskussionen und Aktivitäten in den digital ergänzten Lehrveranstaltungen zu beteiligen. Dies kann zu nachhaltigerem Lernen und einem positiveren akademischen Erlebnis führen.
Vielen Lehrenden gelingt die Herstellung von Social Presence in analogen Lehr- und Lernsituationen intuitiv; in digitalen oder hybriden Szenarien jedoch fehlen häufig das Bewusstsein für die Bedeutung der Social Presence und die Werkzeuge für die Herstellung optimaler Presence-Bedingungen. Dieser Workshop bietet daher Gelegenheit, sich mit dem Konzept der Social Presence, ihren Determinanten und ihrer Bedeutung für den Lehr- und Lernerfolg vertraut zu machen. Dabei wird Social Presence als wichtiges Konzept in dem Workshop besprochen und gemeinsam bearbeitet und es wird diskutiert, welche „Lehren“ für die eigene Lehre gezogen werden können. Nach diesem kurzen Input werden die Teilnehmer:innen Gelegenheit haben, in kurzen Übungen die unterschiedlichen Stufen der Social Presence zu erleben und versuchen, diese an eigenen Lehr- und Lernszenarien zu demonstrieren.