LET ME …
LET ME …
LET ME …
LET ME …
LET ME …
YouTube

Mit dem Aufruf des Videos erklörst du dich einverstanden, dass Deine Daten an YouTube übermittelt werden und dass Du die Datenschutzerklärung gelesen hast.

Einverstanden und Video laden

X

Katharina Mosene, Moritz Schumm, Daniel Teufel

LET ME …

LET ME … ist ein Programm des TUM Medical Education Center an der medizinischen Fakultät der Technischen Universität München. Mit Medizinstudierenden wollen wir einen Blick über den Tellerrand aus Fachwissen und Know-how werfen und uns fragen, was das eigentlich ist: dieses Arzt-Ding, das sie hier tagein, tagaus betreiben. Dabei sind unsere Themen nicht direkt medizinischer Natur, aber prägen trotzdem nachhaltig den klinischen Alltag und, was wir unter Medizin überhaupt verstehen können und wollen. Wir wollen einen Horizont spezifischer Herausforderungen und Realitäten des Ärzt_innenberufs abstecken und zur kritischen Reflexion dieser Einsichten einladen.

Um dies zu erreichen, arbeiten wir mit drei spezifischen Ansätzen, die grundlegend für unser gesamtes Programm sind. Das erste Prinzip ist die Arbeit mit literarischen, künstlerischen, filmischen und philosophischen Impulsen. Sie bieten erstens einen geeigneten Verfremdungseffekt: Das Thema wird zunächst als Analyse und Interpretation eines Werkes erschlossen, bevor ein zweiter Schritt nach der Reflexion auf die Medizin und der konkreten eigene Position fragt. Zweitens handelt es sich bei unseren Themen stets um vielgestaltige, oft widersprüchliche Phänomene, auf die es keine einfache oder eindeutige Antwort gibt. Mögliche Haltungen solchen Problemen gegenüber zuerst auf Distanz zur eigenen Lebenssituation an einem Werk durchspielen zu können, hilft dabei , sich seiner eigenen Position bewusst zu werden. Denn darauf kommt es letztendlich an: Gerade dort, wo es keine Lösung gibt, zu wissen, wo man selbst stehen kann und will.

Unser zweiter wichtiger Ansatz betrifft die Arbeit im Team. Das bedeutet zunächst einmal ganz einfach, dass wir für unsere Diskussionen eine ergebnisoffene und responsive Atmosphäre schaffen wollen, bei der jeder als Gleichberechtigter seine Ansichten, Meinungen, Gedanken und Gefühle einbringen kann. Dies nicht zuletzt, weil es bei der Auseinandersetzung mit unseren vielgestaltigen Themenkein letztgültiges Richtig oder Falsch gibt, so dass die subjektive Haltung und intersubjektive Verständigung besonderes Gewicht erhält. Das gilt letztlich auch für unser Verständnis der Dozentenrolle, die bei uns zu jederzeit auf Augenhöhe moderiert und dabei auch „nur“ als eine Perspektive unter allen anderen mitdiskutiert ohne jemals tatsächlich zu dozieren. Zugleich gestaltet die Gruppenarbeit auch noch einmal eine besondere Form des Miteinander durch das gemeinsame Erarbeiten einer Aufgabe, das dynamische Organisieren unterschiedlicher Verantwortlichkeiten und die geteilte kreative Lösungssuche. Die Präsentation und Diskussion der Ergebnisse vor und mit allen Teilnehmenden ist schließlich ebenso facettenreich wie die grundlegende Thematik selbst.

Den letzten Ansatz und zumeist auch abschließenden Programmpunkt unserer Workshops und Kurse bildet der gezielte Einsatz von Schreibaufgaben. Studierende wie Dozierende entwickeln jede_r für sich einen kurzen Text, in dem das aktuelle Thema unter einem bestimmten Blickwinkel behandelt wird. Gegenüber der ephemeren Diskussion entsteht hier ein dauerhaftes Ergebnis, in dem sich das zuvor erlebte auch bei späterer  Wiedervorlage herauskristallisieren lässt. Dies soll en passant  geschehen, so dass die eigentliche Aufgabe in der Regel  den Großteil der Konzentration und Aufmerksamkeit fordert. Als eine besonders bewährte Form hat sich in diesem Sinne das  japanische Haiku erwiesen. Kennzeichen sind die strenge Formvorgabe und gleichzeitige Loslösung von narrativer Stringenz und Sinnhaftigkeit. Um den formalen Zeilen- und Silbenvorgaben zu entsprechen fließen die Worte frei auf das Papier. Bei der anschließenden Vorstellungsrunde eröffnen sie sowohl mit Blick auf den Inhalt als auch die Komposition stets treffende Ein- und Rückblicke auf das Kurserleben.

LET Me… find words for this!

Ein Haiku muss keine Fragen beantworten

Ein Haiku muss keine Fragen beantworten. Es ist der direkte Ausdruck einer Erfahrung und Reflexion. Es gibt kein richtig und falsch. Nur die Form ist vorgegeben: drei Zeilen mit 5, 7 und noch einmal 5 Silben.

Kommentare

Im Maschinenraum:
Bewusstlos in der Gewalt
Uns’rer Fürsorge

Traumverwob’nes Sein.
Das Umwundene lösend,
folge dem Faden


Hier geht es zum vollständigen Blogpost.

Wir bleiben DRINNEN – Tag und Nacht

März 2020, in einem kleinen Dorf im Südwesten Deutschlands, wo die Welt noch(!) in altmodischer Ordnung ist, direkt an der Grenze zum französischen Elsaß, wo die gewohnte Welt gerade zusammenbricht, taucht aus einem Umzugskarton voller alter Bücher das hier auf: Das allererste Heft der Zweimonatsschrift „Corona“, das vor genau 90 Jahren, im Juli 1930, erschienen ist.

Kommentare

Wir bleiben DRINNEN Tag und Nacht und Tag,
mit Glück nicht ganz allein zu teilen unsre Sorgen,
sind ganz bei uns und hoffen auf ein morgen,
das Hoffnung gibt und trösten mag.

Wir bleiben drinnen Tag und Nacht und Tag
Ein Lebensentwurf zwischen Wohnzimmer, Küche, Bad
Ungewissheit wann der nächste Regenschauer naht
Ich hörs schon donnern, doch es zieht vorbei, schon wieder vertagt


Hier geht es zum vollständigen Blogpost.

MIND your Health

Aus vielen Stahlstäben zusammengefügt, aus allen möglichen Richtungen aufeinandertreffend, formt sich eine stehende Gestalt. Wie eine Wolke aus unterschiedlichsten Intentionen, Einflüssen, Verpflichtungen, Regeln, Umgangsformen und Gewohnheiten bildet sich ein Mensch.

Antony Gormleys Quantum Cloud IX wirft Fragen auf, die nicht nur für die abstrakte Philosophie, sondern auch für unsere konkrete Lebenssituation aktuell und existenziell sind. Aus was formen wir uns in der aktuellen Krise? Was sind wir, was beeinflusst uns, und was fühlen wir?

Kommentare

Ich bin drinnen und trotzdem ausgesperrt.
Die Welt ist in einer gesundheitlich kritischen Lage, doch die Erde ist gesünder.
Ich fühle Leere – sie hält mich fest umarmt.

Ich bin ein Teil eines großen Ganzen.
Die Welt ist dabei einen Kopfstand zu machen.
Ich fühle mich etwas verloren und finde doch Halt an anderen.


Hier geht es zum vollständigen Blogpost.

Franz – Risikogruppe – Kafka

Im September 1917 nimmt sich Franz – Risikogruppe – Kafka eine achtmonatige Auszeit von allem, fährt aufs Land, zu seiner Schwester auf den Hof und sitzt dort quasi zwischen den harten Stühlen der frisch diagnostizierten Tuberkulose und der ein Jahr später eingefangenen Spanischen Grippe im weichen Stroh.

Seine Briefe aus dieser Zeit zeugen von einem Menschen, der zumindest für einige Momente von seinen Leiden und Plagen in Ruhe gelassen und stattdessen liebevoll umsorgt und verpflegt wird – und so in den tatsächlichen Genuss einer körperlichen, geistigen und seelischen Freiheit kommt.

„Es gibt zwei menschliche Hauptsünden, aus welchen sich alle andern ableiten: Ungeduld und Lässigkeit. Wegen der Ungeduld sind sie aus dem Paradiese vertrieben worden, wegen der Lässigkeit kehren sie nicht zurück. Vielleicht aber gibt es nur eine Hauptsünde: die Ungeduld. Wegen der Ungeduld sind sie vertrieben worden, wegen der Ungeduld kehren sie nicht zurück.“
Franz Kafka: „Du bist die Aufgabe“. Aphorismen. Herausgegeben von Reiner Stach. Göttingen: Wallstein Verlag 2019. S. 10.

Hier geht es zum vollständigen Blogpost.

LET ME … touch base!

– die Online-Plattform von LET ME – soll dir 24/7 quasi als mentales Spa- und Fitnesscenter offen stehen, um dir etwas Gutes zu tun – Gutes in Form vieler kleiner Gegengewichte zu einem einerseits über- und andererseits unterfordernden Alltag in Studium und Klinik und im Leben drumherum.
Geht dir zu viel durch den Kopf? Dann soll dir unser Angebot helfen, den Kopf frei und/oder aufgeräumt zu bekommen! Sind deine Sinnes- und Vorstellungskräfte, deine Selbstreflexion, dein kritisches Denken eingeschlafen und eingerostet? Dann soll dir unser Angebot helfen, alles wieder zu aktivieren und dauerhaft wach und geschmeidig zu halten. Suchst du als Dozierende*r vage Anregungen oder konkrete Tipps, wie du deine Lehre um reflexive Elemente erweitern kannst? Dann soll dir unser Angebot eine beständig wachsende Bandbreite an Materialen und Methoden eröffnen. Und falls du zu all diesen Angeboten einen passenden Gedanken- und Erfahrungsaustausch suchst? Dann soll dir unser Angebot auch das ermöglichen.