Programm Let´s Talk:Campus 2022
Timetable
20. Oktober 2022
- Hochschule for Future
- Partizipation stärken
- (Digitale) Räume öffnen
Mainstage (Berlin & online)
In dieser Session heißen wir Sie herzlich bei Let´s Talk:Campus willkommen. Zusätzlich ist ein kurzes "How to conference" geplant
Speaker:innen: Oliver Janoschka, Dr. Cornelia Raue
Legen wir die Karten doch mal auf den Tisch und reden wir über die Beteiligung von Studierenden in der Hochschule. Oft genug werden Studierende zu Veranstaltungen eingeladen, um die Studierendenperspektive in hochschulpolitische Diskussionen einzubringen. Dieses Mal drehen wir das Ganze um, und übernehmen als Studierende komplett die Diskussion, die sonst immer von anderen Hochschulakteur*innen initiiert und moderiert wird.
Wir wollen gemeinsam mit Studierenden über studentische Partizipation sprechen, über Hürden und Visionen. Lasst uns Dinge hinterfragen, über das Ohnmachtsgefühl in den Machtstrukturen der Hochschulen sprechen und wie Beteiligung funktionieren kann. Was wäre, wenn Studierende die Hälfte der Stimmen bei der Berufung von Professuren oder der Wahl des/der Präsident*in ausmachen? Gemeinsam entwickeln wir Visionen, geben Impulse und initiieren Lösungen. Eine ungefilterte Diskussionsrunde von und mit Studierenden.
Die Session startet mit einem Impuls-Vortrag (Lightning-Talk) von Kevin Saukel (#DigitalChangeMaker) zu den aktuellen Pain-Points von studentischer Partizipation im Hochschulsystem. Im direkten
Anschluss diskutieren wir in einer Podiumsdiskussion mit Studierenden aus unterschiedlichen Hochschulen und Studiengängen. Dabei sind:
- Marie Müller, Universität zu Köln und #DigitalChangeMaker: „Die studentische Partizipation an demokratischen Prozessen an Hochschulen ist häufig leider nur eine Scheinpartizipation.“
- Philipp Okonek, Universität Potsdam: „Nachdem wir unsere Priorität in der Pandemie auf Studium & Lehre gelegt haben, müssen wir nun der Entwicklung in weitergehender Partizipation und Campusleben einen Schub geben – evtl. mit neuen Strukturen in der Governance durch sowohl statusgruppenübergreifende als auch rein studentische Stellen. Partizipations- und Engagementförderung gehört nun auf den Entwicklungsplan jeder Hochschule.“
- Alina Dieminger, SRH Hochschule Heidelberg und #DigitalChangeMaker: „Die studentische Partizipation hat während der Corona - Pandemie nachgelassen, aber oft setzen sich dennoch Studierende in unterschiedliche Gremien ein, wo sie aber unterschiedlich oft und gut gehört und ernst genommen werden."
Unsere Session will damit die Deutungshoheit über ihre Situation an die Studierenden zurückgeben und denen eine Stimme geben, die an Hochschulen häufig nur aus einer Bittsteller*innen-Position sprechen können.
Speaker:innen: Leonie Ackermann, Philipp Okonek, Alina Dieminger, Marie Müller, Kevin Saukel
In dieser Session pitchen die Sessiongebenden der CoWorking-Sessions ihre Themen für die politische Diskussion am Abend.
Pitch I:
Well? Well... Die soziale Situation von Studierenden braucht politisches Handeln
Studierende: Kevin Saukel & Bernadette Gruber (DCM)
Pitch II:
Studentisches Engagement (finanziell!) fördern - Partizipation ermöglichen
Studierende: Kira Bartsch & Jorin Meyer (Netzwerk N)
Pitch III:
Wir brauchen #DigitalChange im gesamten Bildungssystem
Studierende: Sofie Schönborn & Gabriel Häusler (TechAcademy)
Speaker:innen: Kevin Saukel, Jorin Meyer, Sofie Schönborn, Gabriel Häusler, Kira Bartsch, Bernadette Gruber
An Universitäten herrscht ein großes, bisher ungenutztes Potential. Es sammelt sich auf dem Campus immenses Talent voller Tatendrang, jedoch verpassen es Unis, dieses zusammenzubringen. So haben wir gerade während der Corona-Zeit eine Großzahl an Studenten, die in ihrer Studienzeit weder motivierende Kontakte knüpfen können, noch haben sie Themen und Communities gefunden, denen sie sich voller Hingabe zuwenden.
Unsere Vision: Der Campus als Inkubator für professionelles Wachstum und inspirierende, motivierende Bekanntschaften.
Wir wollen dafür die studentische Initiativen-Landschaft wiederbeleben. Die meisten Studenten eint der Antrieb, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen und Gleichgesinnte kennenzulernen.
Aus unserer Erfahrung waren die Tätigkeiten in studentischen Initiativen für hunderte Studenten der prägendste Faktor in ihrer Weiterentwicklung. Dort konnten sie wertvolle Kontakte knüpfen und ihre Potentiale durch echte Projekt- und Führungsverantwortung ausleben.
Universitäten übersehen häufig das Ausmaß der positiven Auswirkungen dieser starken Studenten-Gemeinschaften. So erhalten sie beispielsweise durch große Projekte und Auszeichnungen ihrer studentischen Initiativen positive Aufmerksamkeit und eine Stärkung ihrer Reputation. Wir erlebten zudem häufig, dass große Unternehmen durch die studentische Zusammenarbeit über ihre Mitglieder auf die Universitäten aufmerksam wurden.
Es bedarf weniger gezielter Maßnahmen, um florierende Studenten-Gemeinschaften zu bilden.
Aus Sicht der Universitäten braucht es ein fähiges, für die Initiativen verantwortliches Team. Sie geht in den Austausch mit den Initiativen, gibt ihnen Guidance und vertritt ihre Anliegen innerhalb der Universitätsverwaltung. Aus Sicht der Studenten benötigt es eine Professionalisierung der Führung der Initiativen, das Durchbrechen der Grenzen des eigenen Fachbereichs und ein Wegkommen vom rein informellen Charakter, bei dem die Themen und Inhalte nicht zufriedenstellend abgedeckt sind.
Speaker:innen: Esnaf Memovic, Paulina Schmitz, Victoria Andros
Im Talk wird der Ansatz "students as partners" kurz vorgestellt, ebenso wird auf die Erfolge im angelsächsischen Raum eingegangen. Hieran schließt eine kritische Betrachtung der Übertragbarkeit des students as partners -Ansatzes auf die deutsche Hochschullandschaft, basierend auf unserem traditionellen Lehr-Lernverständnis aber auch den Unterschieden zwischen den Wissenschaftsdisziplinen, grundständigen und berufsbegleitenden Studiengängen. Ausgehend von dieser IST-Analyse wird auf Basis empirischen Materials gezeigt, welche Wege und Diskussionen es braucht, um ein ganzheitliches studens-as-partners-Konzept an deutschen Hochschulen zu verankern. Darüber hinaus soll aber auch Raum gelassen werden für eine kritische Diskussion: ist der SaP-Ansatz für uns überhaupt zielführend oder braucht es eine Transformation des Ansatzes für die deutsche Hochschullandschaft? Und wie könnte diese aussehen? Mittels kollaborativer, digitaler tools sind die Zuhörenden eingeladen, aktiv an dieser Diskussion mitzuwirken und mögliche Transformationswege zu skizzieren.
Speaker:innen: Nina Weimann-Sandig
Die „Open Stage“ beschreibt ein innovatives hybrides Lehr-Lernformat im neuen MarSkills-Studienbereich der Philipps-Universität Marburg. Mittels inter- und transdisziplinärer Diskussionsformate will sie Studierende dazu anregen, gesellschaftlich relevante Fragestellungen wissenschaftlich zu entwickeln und auf dem Uni-Campus kontrovers und unter Beteiligung interessierter Studierender, Lehrender und Mitarbeitender aller Fachbereiche zu erörtern. Dabei zielt das Format auf den Erwerb mündigkeitsorientierter Kompetenzen, die an Schlüsselprobleme der Gesellschaft geknüpft werden.
Zu Beginn der als Seminarformat angelegten Open Stage erarbeiten sich Studierende zunächst unter Anleitung von Lehrenden grundlegende theoretische Konzepte wie „Mündigkeit“, „Bürgerkompetenz“ und „Transdisziplinäre Projektarbeit“. Nach der Konzeption möglicher Projektthemen (z.B. die Zukunft der Arbeit, Klimawandel) und der Entscheidung für ein Projekt, arbeiten die studentischen Teams eigenverantwortlich an Fragestellungen, die jeweils auf eine von ihnen inhaltlich wie formal organisierten Diskussionsveranstaltung in der zweiten Semesterhälfte abzielen. In regelmäßigen Treffen informieren sich die Studierenden gegenseitig über die Projektstände. Gezielte Coachings durch die Seminarleitung im Feld kreativer Diskussionsmethoden, Rhetoriktrainings und Planungsfähigkeit unterstützen die Studierenden. Der Anspruch, auch außeruniversitäre Akteur*innen als Diskutand*innen einzuladen, unterstreicht den transdisziplinären Charakter des Formats.
Dies bietet ein didaktisch-methodisches Setting, das den Erwerb von Schlüsselkompetenzen – bspw. Argumentations- und Reflexionskompetenzen - in einen sozial-kommunikativen Bezugsrahmen stellt, der an den Uni-Campus als hybriden Gesprächsraum angeschlossen wird. So üben sich die Studierenden in ihrer Rolle als mündige Bürger*innen, die zu Perspektivenwechsel befähigt und zur Gestaltung gesellschaftlichen Wandels angeregt werden.
Speaker:innen: David Piesk, Anne Kraatz
In dieser Session ist ein kurzes "How to conference" geplant.
Speaker:innen: Sabine Pusch
Wir alle verstehen die Herausforderungen der kommenden Zeit, fühlen uns oft hilflos, überfordert und ohnmächtig. Dieses Gefühl ist eine Bedrohung für Demokratie und Solidargemeinschaft. Marina Weisband zeigt auf, wie man diesem gefühlten Kontrollverlust begegnen kann durch ganz konkrete Selbstwirksamkeitserfahrungen. Sie erzählt von ihrer praktischen Arbeit mit Beteiligungsformaten, wie sie Begeisterung für das eigene Gestalten wecken und befähigen und wie sie mit Bedenken und Hindernissen für institutionellen Wandel umgeht.
Speaker:innen: Marina Weisband
Die nächsten Jahre sind entscheidend, um die notwendigen Schritte gegen die Klimakrise umzusetzen. Dafür braucht es Hochschulen, die an der Spitze der Gesellschaft sind, neue Wege ausprobieren, sie begleiten, wieder verwerfen oder weiter ausbauen. Diese Räume sind Hochschulen aktuell nicht - mit #Hochdruck sollen sie es werden. Dafür veröffentlichen wir im ganzen deutschsprachigen Raum Forderungen an Hochschulen, die daraufhin lokal umgesetzt werden, um disruptiven Fortschritt herbeizuführen.
In der kommenden Woche starten wir mit der Kampagne - also seid gespannt!
Speaker:innen: Anonymized By Request
"Mitmachen ermöglichen", so lautet einer der Schwerpunkte von Let's Talk: Campus, den wir mit der Fishbowl aufgreifen möchten. Gemeinsam wollen wir am Nachmittag diskutieren, welche Potenziale studentische Partizipation mit sich bringt, und wo die Grenzen davon liegen. In dieser Diskussion steht noch einmal die Studierendenperspektive im Zentrum und wir schauen durch “good and bad Practice”-Beispiele auf Möglichkeiten hochschulpolitischer Beteiligung für Studierende.
Wir wollen gemeinsam einen positiven Blick in die Zukunft werfen und ergründen, was Partizipation bewirken kann und was es überhaupt braucht, damit studentische Partizipation gelingen kann. Gemeinsam wollen wir konstruktiv diskutieren, welche Rahmenbedingungen notwendig sind, damit sich Studierende mit ganz unterschiedlichen Partizipationsneigungen einbringen. Welche unterschiedlichen Partizipationsangebote können Hochschulen bereitstellen, sodass unterschiedliche Studierende abgeholt und motiviert werden, sich zu beteiligen? Wie können Studierende Partizipationsprozesse anstoßen? Wie können studentische Initiativen die Hochschulen partizipativ in ihre Arbeit einbinden?
Teilnehmer:innen der Fishbowl:
Christian Spurs
Sabine Giese
Inga Rybicka
Speaker:innen: Christian Spura, Sabine Giese, Roksana Inga Rybicka
Im Beitrag von Daryoush Danaii der im fzs e.V. bundesweit in der
Studierendenpolitik aktiv ist, geht es um die aktuellen Fragen der
Studierendenmitbestimmung an den Hochschulen, sowie die
Gesellschaftliche Verantwortung der Studierenden. Wie müssen
Mitbestimmungsstrukturen vor Ort gestaltet sein, damit Studierende
wirksam wahrgenommen werden, wie spielt die Digitalisierung, aber auch
die aktuellen Fragen in Krisenzeiten dabei eine Rolle? Hierfür werden
Beispiele aus der Hochschulstruktur und den Erfahrungen der digitalen
Gremiensitzungen herangezogen. Darüber hinaus geht es auch um die
Auswirkungen der aktuellen Krisen auf Studierende und wie diese auch
die Mitbestimmung schwächen.
Speaker:innen: Daryoush Danaii
Lernendenzentrierung sollte mit Gestaltungsfreiräumen in Lehre und Studium einhergehen und in diesem Sinne auch Gestaltungfreiheit für Studierende für gemeinsame und individuelle Lernräume mit sich bringen. Wie das gelingen kann, probieren 5 Hochschulen im Rahmen der Förderinitiative „Raumlabore“ des Stifterverbandes in Experimentierräumen aus, die innerhalb von anderthalb Jahren umgebaut und bespielt werden.
In unserer Session möchten wir in einer Gesprächsrunde Einblicke in die Förderinitiative geben und dabei einen Schwerpunkt auf die Partizipation Studierender legen - denn das Wichtigste ist, die verschiedenen Stakeholder und insbesondere Nutzenden, wie Studierende, aktiv zu involvieren und zusammenzubringen. Vertreter*innen zweier Beispielprojekte zeigen auf, wie die Wege zu neuen Raumkonzepten mit innovativen Lehr-Lernsettings und partizipativer Zusammenarbeit der Akteure aussehen können.
Das Projekt „Transformations::Räume für zukunftsorientiertes Lernen“ der Leuphana Universität Lüneburg, möchte Studierende partnerschaftlich mit dem Kooperationsservice als Betreiberinnen und Betreiber und somit als Gestalterinnen und Gestalter eines studentischen Innovationsraums einsetzen und sie so frühphasig in die experimentelle Raumentwicklung und nach der Umgestaltung aktiv und partizipativ einbinden.
Das Kooperationsprojekt „UNIversalräume – Dynamische Systeme in Lehr- und Lernraumarchitekturen“ der TU Berlin und der Universität der Künste Berlin schafft ein Raumlabor zur dynamischen, prozesshaften und kontinuierlichen Erforschung und Gestaltung innovativer, zukunftsorientierter und inter- und transdisziplinärer Lern- und Lehrräume, in dem Modell und Realität, Theorie und Umsetzung verbunden werden.
Speaker:innen: Lara Kolbert, Johannes Pointner, Theres Konrad, Fabian Schneider
Im Closing lassen wir das Tagesprogramm von Let´s Talk:Campus noch einmal Revue passieren und werden einen gemeinsamen Blick auf den politischen Abend.
Speaker:innen: Sabine Pusch
Bildungspolitik ist politisch. Deshalb endet Let’s Talk:Campus mit einem politischen Abend. Geplant ist eine Podiumsdiskussion mit den folgenden Fach-Politiker:innen:
Ayse Asar - Grüne, StS Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Dr. Jens Brandenburg - FDP, parl. StS BMBF
Nadine Schön - CDU, MdB, stellvertretende Fraktionsvorsitzende
Sophia Schiebe - SPD, MdL Schleswig-Holstein
Um die unterschiedlichen studentischen Belange angemessen in die Diskussion einzubringen, werden die Themen mittels inhaltlichen Interventionen durch Studierende eingebracht. Jede Intervention setzt sich aus einem 5-minütigen Impulsvortrag der Studierenden und einer 25-minütigen Diskussion mit den Politker:innen zusammen. Die Studierenden wurden mit Hilfe eines öffentlichen Calls ausgewählt.
Intervention I (18:15 - 18:45Uhr):
Well? Well... Die soziale Situation von Studierenden braucht politisches Handeln
Studierende: Kevin Saukel & Bernadette Gruber (DCM)
Intervention II (18:45 - 19:15 Uhr):
Studentisches Engagement (finanziell!) fördern - Partizipation ermöglichen
Studierende: Kira Bartsch & Jorin Meyer (Netzwerk N)
Intervention III (19:15 - 19:45 Uhr):
Wir brauchen #DigitalChange im gesamten Bildungssystem
Studierende: Sofie Schönborn & Gabriel Häusler (TechAcademy)
Speaker:innen: Ayse Asar, Kira Bartsch, Gabriel Häusler, Nadine Schön, Sophia Schiebe, Dr. Jens Brandenburg, Jorin Meyer, Kevin Saukel, Sofie Schönborn, Bernadette Gruber
- Ayse Asar
- Kira Bartsch
- Gabriel Häusler
- Nadine Schön
- Sophia Schiebe
- Dr. Jens Brandenburg
- Jorin Meyer
- Kevin Saukel
- Sofie Schönborn
- Bernadette Gruber
Raum 1 (nur online)
Martha Geiger
Förderung der studentischen Partizipation an der Goethe-Universität Frankfurt
Die Goethe-Universität versucht mit dem Projekt „Get in Touch & Re:Start your Campuslife!“ Studierende beim Wiederaufbau und Weiterentwicklung der sozialen Infrastruktur zu unterstützen. Diese Infrastruktur umfasst das Engagement der Studierenden in den Fachschaften, die studentische Selbstverwaltung, studentische Initiativen und Hochschulgruppen sowie kulturelle und sportliche Freizeitaktivitäten für Studierende. Das Projekt umfasst unter anderem die Förderung von 23 studentischen Fachschaften, Gruppen und Initiativen. Der Beitrag soll Erfolge und Herausforderungen des Projekts vorstellen und eine Diskussion und Austausch mit Teilnehmenden ermöglichen. Das Projekt wird vom HMWK gefördert.
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Kathrin Andree, Ingo Kleiber, Beatrix Busse, Malte Kneifel, Eugen Esman, Franziska C. Eickhoff
Alte und neue Rollen und Rollenverständnisse an der Hochschule
In einer komplexen, globalen Welt sind Hochschulen mit ständig neuen Herausforderungen und Erwartungen konfrontiert: die digitale Transformation ermöglicht neue Arbeits- und Lernformen; Studierende verdienen innovative Lehre und Partizipation; die Gesellschaft braucht Antworten auf die großen Fragen unserer Zeit, z. B. Nachhaltigkeit.
Mit Blick auf diese Aufgaben stellen neue Rollen, Rollenbilder und Rollenverständnisse eine zentrale Dimension im Campus der Zukunft dar. Dabei geht es um Positionen, Well-Being, Erwartungen, Status, Macht und Hierarchie, aber auch um Tätigkeitsprofile im Sinne von Berufsbildern oder rollenbasiertem Arbeiten. Daher möchten wir folgende Fragen diskutieren:
1. Welche neuen Rollen und Berufsbilder (z. B. Learning Experience Designer:in, Nachhaltigkeitsexpert:in, Zukunftsforscher:in etc.) entstehen?
2. Wie verändern sich bestehende Rollen und Rollenverständnisse (z. B. von Lehrenden zu Facilitatoren, von passiven Studierenden zu aktiven Ko-Kreator:innen)?
3. Wer, insbesondere auch Studierende, übernimmt welche Rollen?
4. Welche neuen Narrative entstehen?
Diese werden ausgehend von Erfahrungen im Hochschulmanagement an der Universität zu Köln betrachtet. Der Fokus liegt auf drei Entwicklungen: (1) Die Einrichtung von neuen Stellenprofilen (z. B. Referent:in Bildung der Zukunft, Learning Experience Designer:in, Expert:in für Digitale Bildung etc.), die (2) gleichberechtigte Zusammenarbeit mit studentischen Kolleg:innen sowie (3) die Etablierung von neuen inklusiven Formaten der Zusammenarbeit.
Diese stellten den Versuch dar, partizipative und leistungsfähige Strukturen zu schaffen, die über tradierte Rollenverständnisse – z. B. Studierende & Lehrende, Wissenschaftler:innern & Verwaltung – hinausgehen und aktuellen Aufgaben sowie Erwartungen gerecht werden.
Um erste Antworten zu finden, reflektieren wir „unsere“ neuen Rollen und Formate. Davon ausgehend werden als Diskussionsgrundlage erste Thesen für den Campus der Zukunft formuliert.
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Caroline Bußmann
Inklusive Inklusion
Inklusion leben und lehren. Der Campus als Vorbild für einen Gesellschaftlichen Wandel.
Inklusion ist in aller Munde, wird aber selten praktiziert. Fragt man nach den Gründen liegt es teils an mangelnden Ressourcen aber vor allem auch am mangelnden Wissen welche Mittel überhaupt zur Verfügung stehen. Dieses Thema ist eigentlich eine Überschneidung zweier Hauptangelegenheiten, die beim Festival diskutiert werden sollen: Partizipation stärken und Digitale Lehre und ist damit unfassbar komplex. Die Session soll als kleiner Gedankenimpuls dienen um die aktuellen Systeme an den Institutionen zu hinterfragen und um darauf aufmerksam zu machen wie wichtig das Thema Inklusion für jeden Campus ist. Nur wenn Inklusion am Campus vorgelebt wird können die Studierenden Inklusion in die Arbeitswelten tragen.
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Jorin Meyer
Studierende als Treiber*innen von nachhaltiger und digitaler Hochschultransformation
Wir als Studierende sind die Treiber*innen der nachhaltigen und digitalen Hochschultransformation! Wir bringen voran, wir bringen uns ein, wir drängen uns auf und vernetzen uns.
Und dennoch werden wir oft nicht gehört. Das möchten wir vom netzwerk n in diesem Lightning Talk ändern und uns Studierende in aller Öffentlichkeit selbst daran erinnern, dass unsere Ideen gut sind, und wir die Räume - auch hier auf dem Lets Talk:Campus - füllen wollen und gestalten können!
Wir haben ein paar Good Practices der nachhaltigen und digitalen Hochschultransformation dabei, die durch studentisches Engagement ermöglicht wurden. Diese sollen der Inspiration dienen und zeigen wie fruchtbar die Zusammenarbeit von Studierenden, Lehrenden und Hochschulleitungen sein kann.
Speaker:innen: Martha Geiger, Kathrin Andree, Ingo Kleiber, Beatrix Busse, Malte Kneifel, Eugen Esman, Franziska C. Eickhoff, Caroline Kriegel, Jorin Meyer
- Martha Geiger
- Kathrin Andree
- Ingo Kleiber
- Beatrix Busse
- Malte Kneifel
- Eugen Esman
- Franziska C. Eickhoff
- Caroline Kriegel
- Jorin Meyer
Beate Hartwig, Holger Reckter
Wie wollen wir in Zukunft studieren? Entwürfe einer zukünftigen Lern- und Lehrumgebung von Studieren
Wie stellen sich Studierende das Lernen von morgen vor? Wo finden Lernprozesse statt? Und wie sehen die Lernräume der Zukunft aus?
Im Lehr-und Forschungsprojekt an der Hochschule Mainz von Beate Hartwig und Prof. Holger Reckter im Sommersemester 2022 standen diese Fragen im Fokus, mit dem Ziel einen Rahmen für Impulse und Visionen für innovative und zukunftsfähige Lern- und Lehrräume zu eröffnen, basierend auf den Bedürfnissen derer, die damit erreicht werden sollen – den Studierenden.
Als Ausgangspunkt der Entwürfe wurde der Raum des geplanten Learning Labs am neu entstehenden Campus der Hochschule Mainz herangezogen. Der Fokus des Entwurfs lag dabei zentral auf der zielgruppenorientierten Gestaltung im Rahmen des User Experience Design. Ausgehend von einer Anforderungsanalyse anhand des UX-Modells von Beate Hartwig wurden die Bedürfnisse der Studierenden und der Lernkontext vor und während der Pandemie analysiert. Denn die pandemische Lage verlangte ein plötzliches und rapides Umdenken von gewohnten Lehrkonzepten, was sowohl Herausforderungen als auch neue zukunftsweisende Potenziale sichtbar machte. Die Erkenntnisse der Analyse stellten anschließend die Basis für die iterative Entwicklung der Raumkonzepte anhand von konkreten Szenarien im zukünftigen Studiums Alltag.
Die entstandenen Entwürfe zeigen eine große Vielfalt für die Gestaltung von zukünftigen Lernräumen, von konkreten Umsetzungsimpulsen hin zu visionären Konzeptvorschlägen. In dieser Session werden wir den Prozess und die entstandenen Ergebnisse vorstellen und die, nach den Ideen und Vorstellungen der Zielgruppe, konzipierten Räume als greifbare Impulse öffnen.
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Isabelle Wessels, Evelyn Rothkranz, Ingo Kleiber, Beatrix Busse, Malte Kneifel, Magdalena Spaude, Franziska C. Eickhoff, Curie Lee
Foresight-Szenario mit Implikation für die Gegenwart: EUROPA-Campus der Zukunft im Metaverse
Wie sollte ein zukünftiger europäischer Campus und seine Repräsentation im Metaverse aussehen? Welche Möglichkeiten würden in sozialer, kommunikativer, inklusiver, diversitätsbezogener und nachhaltiger Hinsicht entstehen?
Projekte wie die European University for Well-Being und europäische virtuelle Campus, z. B. der ECIU XR Campus nehmen sich der großen Fragen der Gegenwart an und zeigen, wie die transeuropäische Kooperation (digital) umgesetzt werden kann. Interessierte Akteur:innen schließen sich zusammen und schaffen selbst (digitale) Räume, in denen sie transregional, transnational und transdisziplinär an Themen, die ihnen am Herzen liegen, arbeiten und forschen.
Führen wir diesen Gedanken fort, indem wir ein Zukunftsszenario eines EUROPA-Campus der Zukunft erdenken und entwerfen:
Wir sehen einen partizipativen Campus, dessen Räume, Begegnungs- und Tätigkeitsfelder entstehen, indem selbstverwaltete Gruppen sie aktiv schaffen und (neu-)gestalten. Ein Begegnungsort entsteht dann, wenn eine Gruppe diesen erdenkt, erschafft und selbst verwaltet. Akteur:innen, deren Avatare sich auf dem digitalen EUROPA-Campus bewegen, besuchen virtuelle und hybride Räume. Sie treffen sich in Forschungslaboren, Projekträumen oder Lernräumen, die nicht nur neue Formate der Zusammenarbeit ermöglichen, sondern sich situationsbedingt wandeln und selbstverständlich die Teilhabe an Angeboten anderer Einrichtungen ermöglichen. Es gibt Orte zum Sprachenlernen, zum einander Begegnen, zum Diskutieren und Spielen. Gemeinsames Forschen, Lernen und Arbeiten ist überall und für alle möglich. Umgesetzt wird all dies durch Wissenschaftsmanager:innen, die auch die digitale Campusbibliothek mit OER-Bildungsmaterialien, Co-Working-Räumen sowie einem Ort zum praktischen Aufbau digitalisierungsbezogener Kompetenzen betreiben.
Ausgehend von diesem Szenario möchten wir thesenbasiert diskutieren, welche Schlüsse sich aus dieser gedachten Zukunft für die Gestaltung aktueller Projekte ableiten lassen.
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Sophie Foster
The Hybrid Stage / Die hybride Bühne
The Hybrides.Lernatelier is part of the project Lernraum.Bauhaus (Hybrid B) which investigates the ways in which hybrid learning spaces can be designed and used at Bauhaus-Universität Weimar in the future. Over the last few months, a room on the university campus has been converted and furnished for this purpose and in our lightning Talk, we plan to showcase this. In contrast to the typical teaching and events spaces that follow a familiar technical infrastructure of video conferencing systems, our studio places an increased focus on the aesthetics and impact of interior space.
The centrepiece of the Hybrides.Lernatelier is a projection screen that fills one entire side of the four-sided room. This makes it possible to present people and objects in real size and create a more immersive effect. As a further detail, cameras are mounted behind the screen to support the feeling of looking into someone’s eyes. In addition, through its equipment and furnishings, the room is highly flexible, and we will introduce how different sceneries and settings including lectures, plenaries, talk shows, labs, etc could be designed and implemented, just like that of a theatre stage or film set. Since a large part of the degree programmes at the Bauhaus-Universität Weimar are design-based, the Hybrides.Lernatelier focuses on the examination of the object and its representation in a hybrid setting. With an aim to incorporate these findings into future hybrid formats, ten individual projects in the research format Lernen am Objekt are being funded to investigate the requirements of certain spatial scenarios and how objects can be integrated in hybrid learning environments.
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Jana Steinbacher
Individual Digital Readiness als Kompetenzmerkmal in der digitalen Hochschulbildung
Ergebnisse empirischer Untersuchungen an der PH Heidelberg im SoSe 2020 und WiSe 2020/21 werfen neue Fragen auf: Einerseits erwiesen sich Lehrende und Studierende als resilient; andererseits schienen protektive Prozesse in der pandemiebedingten Umstellung auf digitale Lehre nicht ausreichend wirksam. Ängste, Sorgen und Unsicherheiten betreffen nicht nur die sozialen Beziehungen zwischen Lehrenden und Studierenden oder den Kompetenzerwerb, sondern auch Hemmungen zur aktiven Teilnahme sowie die erhöhte Eigenverantwortung und Selbstorganisation der Studierenden.
Wie kann das psychische Wohlbefinden unter digitalen Lehr-/Lernbedingungen sichergestellt werden? Wie lassen sich Lehrende und Studierende, die „gute Anpassungsleistungen“ zeigen, von jenen unterscheiden, für die sich die Umstellung als herausfordernd und belastend darstellt? Wie kann die Anpassung an neue Lehr-/Lernumgebungen unterstützt werden?
Erforscht wird die Individual Digital Readiness (IDR). Im Fokus der Arbeit steht die Grundlagenforschung, d. h. die Theoriebildung, Operationalisierung und Validierung des Konstrukts in formalen Bildungsprozessen bzw. der Hochschule als formaler Bildungsinstitution. In einer ersten Teilstudie wurde die IDR als ein bislang unbekanntes Konstrukt im Bildungskontext durch empirisch-qualitative Exploration untersucht. Der Erkenntnisprozess begann mit qualitativem Textmaterial aus den ersten beiden Digitalsemestern nach Beginn der Corona-Pandemie, aus dem die einzelnen Bestandteile der IDR iterativ herausgearbeitet und damit empirisch induzierte theoretische Konzepte entwickelt werden sollten.
Der Vortrag bilanziert bisherige Studienergebnisse und unternimmt den Versuch, klareres und differenzierteres Wissen hinsichtlich protektiver Faktoren in der digitalen (Hochschul-)Bildung zu liefern. Mit der initialen Erforschung des Kompetenzmerkmals im Hochschulkontext wird gleichzeitig der Anspruch erhoben, das Konzept auf den gesamten Bildungssektor zu übertragen.
Speaker:innen: Beate Hartwig, Holger Reckter, Isabelle Wessels, Evelyn Rothkranz, Ingo Kleiber, Beatrix Busse, Malte Kneifel, Magdalena Spaude, Sophie Foster, Jana Steinbacher, Franziska C. Eickhoff, Curie Lee
- Beate Hartwig
- Holger Reckter
- Isabelle Wessels
- Evelyn Rothkranz
- Ingo Kleiber
- Beatrix Busse
- Malte Kneifel
- Magdalena Spaude
- Sophie Foster
- Jana Steinbacher
- Franziska C. Eickhoff
- Curie Lee
Neurodiversity is a new concept that German universities should be more aware of. In this session, I will introduce some of the struggles my initiative has found here in Germany. We will start with the fundamentals of the theory. Later, participants will be asked to reflect on the treatment of dyslexic, autistic and ADHDers and more at German universities and the education system. There will be an emphasis on understanding why many students believe university can never work for them.
The emphasis of the talk will be on how neurodivergent students access their strengths in a more accommodating system
Speaker:innen: Serine Enstad
*Aufgrund von Krankheit enfällt dieser Talk leider!*
Epistemische Ungerechtigkeit besteht nach der Philosophin Miranda Fricker darin, dass Menschen in ihrer Fähigkeit, etwas zu wissen, oder in ihrer Fähigkeit, ihre Erfahrungen der Welt zu beschreiben, ungerecht behandelt werden. Gemeint ist damit die Erfahrung, dass die eigene Stimme, beispielsweise im akademischen Kontext, nicht oder nicht ausreichend gehört und ernstgenommen wird, weil man eine Eigenschaft hat, die mit Vorurteilen verbunden ist. So könnte es sein, dass jemandem aufgrund des Geschlechts oder der Hautfarbe jegliche Glaubwürdigkeit abgesprochen wird, die notwendig ist, um sich am akademischen Diskurs zu beteiligen.
Was sich aus der Debatte um epistemische Ungerechtigkeit ableiten lässt, ist die Frage, welche Konsequenz sich hieraus für die Hochschullehre ergibt. Im Rahmen dieses Vortrags möchte ich einige Selbstberichte meiner Studierenden diskutieren, die aufzeigen, was epistemtische Ungerechtigkeit konkret für sie bedeutet. Anhand dieser Erfahrungsberichte möchte ich die philosophische Debatte greifbar machen und zeigen, dass diese dazu beiträgt, dass ein Seminar zu einem intellektuell unsicheren Raum wird. Intellektuelle Sicherheit würde bedeuten, dass Studierende sich sicher genug fühlen, ihr Wissen und ihre Erfahrung in Seminaren zu teilen und sich auszutauschen, ohne negative Konsequenzen befürchten zu müssen. Um sich intellektuell und emotional sicher zu fühlen, benötigen Studierende das Gefühl, dass sie nicht in einer epistemisch benachteiligten Position sind. Wenn Studierende aber die Erfahrung machen, dass es für ihre sozialen Erfahrungen keine Begriffe gibt und dass es Erfahrungen gibt, die von anderen Personen geäußert, glaubwürdiger sind als von ihnen selbst, dann besteht die Gefahr, dass sie sich aus dem Diskurs zurückziehen und womöglich sogar ihr Studium vorzeitig beenden. Um diesen Mechanismus entgegenzuwirken, ist es wichtig, über epistemische Ungerechtigkeit aufzuklären und ihre soziale und politische Relevanz zu motivieren.
Speaker:innen: Jessica Struchhold
Research from the scholarship of teaching and learning—and the sociology of education—emphasizes the need to cultivate belonging on university campuses, particularly for first-generation and other minoritized students (Kezar & Maxey, 2014, p. 31; Nunn, 2019). The reasons for this are many. Relationship-rich educations correlate positively with student success (Astin, 1977; Mayhew et al., 2016; Strayhorn, 2012; Tinto, 1987). Students thrive when there are many opportunities to connect meaningfully with faculty, staff, and peers within a culture of high expectations and high support (Felten & Lambert, 2020). There is now a consensus in the literature that it’s not enough to simply encourage students to take responsibility for their own educations; institutions play an active role in shaping salient forms of belonging (Bensimon, 2007; Brown McNair et al., 2020; Nunn, 2021). And the greatest challenges of times—from structural inequality to political violence, climate change to mass migration—require the perspectives of students from diverse disciplines and positionalities. What role should universities play in fostering inclusivity on campuses of the future? And given the resource-intensive nature of this work, how can universities cultivate forms of belonging in sustainable ways? This presentation draws on the concept of “small teaching”—a model of professional development that favors small changes over big overhauls (Darby & Lang, 2019; Lang, 2021)—to theorize an approach to building capacity for campus belonging. Throughout the presentation, I will seed reflective questions with the goal of leaving you with an audit tool for long-term planning and at least one actionable change you can make now in your role as a student, teacher, or administrator committed to inclusive leadership on your campus. As Martin Luther King, Jr. once said to an audience of students and community members at Oberlin College on October 22, 1964: “The time is always right to do what is right.”
Speaker:innen: Andrea Scott
Das Thema „Sexualisierte Diskriminierung und Gewalt“ an Hochschulen hat in den vergangenen Jahren zunehmend Aufmerksamkeit erfahren. (Twitter-) Bewegungen wie #ScienceToo lenken den Blick auf Machtstrukturen und Abhängigkeitsverhältnisse, die in verschiedenen Stadien des akademischen Werdegangs begünstigend für verschiedene Formen von Diskriminierung, (Macht-)Missbrauch und Gewalt sein können.
Dass Studierende dabei besonders unter rechtlichen Aspekten vulnerabel sind, ist oftmals nur wenig bekannt: Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) schützt Arbeitnehmer*innen vor verschiedenen Diskriminierungsformen, unter anderem in Bezug auf sexualisierte Diskriminierung und Gewalt. Studierende werden jedoch nicht durch das AGG geschützt, sodass sie keinen Anspruch auf die rechtlichen Beschwerdemöglichkeiten haben, die dieses Gesetz bietet. Dass viele Hochschulen nur mangelnde Strukturen aufweisen, um diesen Graubereich aufzufangen, führt zu einem hohen Risiko für Studierende.
Im Zuge der Corona-Pandemie hat sich das gemeinsame Arbeiten, Lehren und Lernen vor allem in den digitalen Raum verlagert. Es ist ein Irrtum, zu glauben, dass digitale Räume frei von diskriminierenden und Gewalt ermöglichenden Strukturen sind. Digitale Grenzüberschreitungen wie zum Beispiel sogenannte “Dickpics” gab es zwar auch schon vor der Pandemie, jedoch bietet der digitale Raum an Hochschulen zusätzliches Risikopotenzial. In dem vorliegenden Format möchten wir über die Risiken sexualisierter Diskriminierung und Gewalt (im digitalen Raum) sowie die Herausforderungen, Chancen und Möglichkeiten an Hochschulen ins Gespräch kommen. Welche Schutzstrukturen sollten Hochschulen ihren Mitarbeitenden und vor allem Studierenden zur Verfügung stellen? Gibt es Best Practice-Beispiele in Deutschland, von denen andere Hochschulen profitieren können? Was ist aus Studierendenperspektive notwendig, um die Hochschulpolitik dahingehend voranzubringen?
Speaker:innen: Lea Bachus, Paula Paschke
Achtung: Teilnehmerzahl ist begrenzt auf 50. Es gilt das First-Come-First-Serve-Prinzip.
Wieso eine Umfrage am Ende des Semesters keine angemessene Form der Studierendenzentrierung ist? Am 20. Juli 2022 startete der Prozess zum Neudenken von Studierendenzentrierung - initiiert von den DigitalChangeMaker, die Studierendeninitiative im Hochschulforum Digitalisierung.
Das Ziel: ein gemeinsamer Leitfaden für die Etablierung von Studierendenzentrierung in Studium und Lehre, in Projekten und in der Organisation Hochschule.
Der Weg: die Initiierung eines Community-Prozesses zur gemeinschaftlichen Entwicklung des Leitfadens.
Und warum?: Zu oft wird Studierendenzentrierung in Hochschulprozessen nur in Scheinbeteiligung umgesetzt oder sogar ganz vernachlässigt. “Aber Studierende haben doch die Möglichkeit, ihr Feedback in (quantitativen) Umfragen am Ende der Veranstaltung abzugeben?”, “Studierende können doch einfach zu den Gremiensitzungen kommen? Wo ist das Problem?” - Diese Aussagen sind oft Alltag, wenn es darum geht Studierende an Studium, Lehre und Hochschulprozessen zu beteiligen. Die Folge: eine oberflächliche Thematisierung und damit eine immer größere Dissonanz zwischen tatsächlicher und wahrgenommener Studierendenzentrierung.
Wir wollen auf dem LT:C-Event eine interaktive Werkstatt durchführen, um gemeinsam mit der Community an der Entwicklung eines Leitfadens zur Studierendenzentrierung weiterzuarbeiten. Ausgehend vom aktuellen Prozess und Entwurf des Leitfadens möchten wir einen genaueren Blick auf das Thema werfen. Wir möchten Fragen und Kontroversen aufwerfen und diese mit der Community zur Diskussion stellen. Im Sinne der Kokreation geht es darum den Leitfaden zur Studierendenzentrierung zu einem gemeinsamen Prozess zu machen.
Ablauf der Werkstatt:
1. Vorstellung des aktuellen Entwurfs und des Prozesses
2. Kokreative Arbeit an Bestandteilen des Entwurfes
3. Ready, Steady, Go - Was braucht es, um vom Papier in die Umsetzung zu kommen? (Diskussion über Handlungsmöglichkeiten)
Speaker:innen: Anonymized By Request, Kevin Saukel, Lea Bachus
Achtung: Teilnehmerzahl ist begrenzt auf 50. Es gilt das First-Come-First-Serve-Prinzip.
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Hochschule wird immer mehr Realität. Ob als Lernunterstützung, in Auswahlprozessen oder im Chatbot der Studienberatung. Dabei ergeben sich viele Chancen und Möglichkeiten, Prozesse zu beschleunigen oder individueller auf die Studierenden einzugehen. Dem gegenüber stehen Risiken und Unsicherheiten, beispielsweise über den Umgang mit Daten oder der Fairness der Algorithmen.
Die Grundlage vieler dieser potentiellen KI-Anwendungen sind Daten von Studierenden. Wenn Algorithmen zukünftig die Benotung beeinflussen werden, braucht es einen Diskurs mit allen Studierenden über die Möglichkeiten und Grenzen der Technologie. Es braucht klare Leitlinien, die unter gleichgestellter Beteiligung aller Hochschulangehörigen ausgearbeitet werden. Es braucht breite Aufklärung zum souveränen Umgang mit der Technologie. Es braucht Transparenz über die maschinell getroffenen Entscheidungen und wie diese zustande kommen. Es braucht gleichberechtigte Partizipation in der Entwicklung von digitalen Tools und neue Strukturen, die diese Partizipation ermöglichen. Wichtig dabei ist, dass dieser Diskurs jetzt stattfindet und nicht erst, wenn die Technologien bereits eingeführt sind.
In dem Workshop soll eine faire studierendenzentrierte Position für KI in der Bildung erarbeitet werden. Wir wollen über Daten sprechen, über Chancen digitaler Tools, über Formate der Partizipation und über Grenzen. Wir wollen in der diversen Gruppe der Studierenden einen gemeinsamen Kurs finden, Lösungsansätze diskutieren und unsere Forderungen und Handlungsempfehlungen an die Hochschulen und Stakeholder ausarbeiten. Uns ist es wichtig, diese Ziele gemeinsam mit allen beteiligten Stakeholdern (Lehrende, Hochschulmitarbeitende, KI-Expert*innen, Hochschulleitungen) zu erarbeiten. Daher laden wir alle Interessierten herzlich zum Workshop ein.
Speaker:innen: Johannes Schleiss, Ludwig Lorenz, Leonie Ackermann, Niklas Washausen
Raum 2 (nur online)
Raus aus der zweijährigen Online-Lern Bubble, rein in die Hochschule. Um dann wieder rauszugehen. — nicht erst seit Corona ist klar: wir müssen uns verschiedenen Herausforderungen in Zukunft stellen, müssen umdenken, neu positionieren, zirkular gestalten, nachhaltiger, holistischer Lehren und Lernen. Im Vortrag soll anschaulich und interaktiv, anhand des Lehrformats „Lernraum+“ aus einem 4. Semester (SoSe22) der HTW Dresden im FB Design, der Frage nachgegangen werden: Wie können wir unsere eigene Lernumgebung unseren Bedürfnissen anpassen und nachhaltiger gestalten? Die Studierenden haben sich den „räumlichen Situationen“ der Hochschule angenommen und angewandte Projekte entwickelt. Im Ergebnis entstanden individual- und sozialverträgliche, ressourcenleichte Produktkonzepte für neue Lern-/Arbeitssituationen, die direkt Einsatz im Hochschulalltag finden. Nachhaltig bedeutet in dem Fall auch, dass es low-tech Produkte sind, die einfach nachgebaut werden können. Diese beruhen auf Gestaltungsrichtlinien von Open Circular Design, denn Design wurde im Kurs als prozessorientierte Tätigkeit mit Fehlerpotential praktiziert. Der kulturelle Wandel muss indes nicht nur gelehrt, sondern muss erlebt werden. Deshalb wurden im Rahmen dieses Lehrformates alternative Lehr/Lernorte mit einbezogen, wie der Konglomerat e.V., ein Zusammenschluss verschiedener offener Werkstätten und Materialvermittlung in Dresden. Demnach wurden überwiegend Materialien aus der Region genommen, die schon immanent sind. Abfallstoffe, die z.B. auf Baustellen und im Stadtraum anfallen, wurden gesammelt und für die Projektumsetzung verwendet. Designer:innen tragen als Kulturschaffende eine gesellschaftliche Verantwortung und können mit ihren Mitteln einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Transformation hin zur Nachhaltigkeit leisten. Deshalb ist es Aufgabe dieses Lehrformats und einer zukunftsweisenden Designausbildung, diese Haltung zu stärken und die nötigen Kompetenzen zu vermitteln.
Speaker:innen: Katharina Bellinger, Bettina Tran, Karl-Wilhelm Poland
In dieser CoWorking-Session pitchen Bernadette Gruber und Kevin Saukel ihren Beitrag für den politischen Abend und können gemeinsam mit Interessierten über das Thema diskutieren.
Thema: Well? Well... Die soziale Situation von Studierenden braucht politisches Handeln
Corona-Pandemie, Care-Arbeit, Mietpreis-Rekorde, Inflation, Energiekosten - die finanziellen und psychischen Belastungen von Studierenden sind enorm. In der Corona-Pandemie fühlten sich viele von der Politik vergessen. Mit Blick auf sich aktuell überlagernde Krisen und Herausforderungen in der Zukunft, gilt es nun ernsthafte Lösungsansätze zur nachhaltigen Unterstützung von Studierenden zu entwickeln. Maßnahmen wie das 9-Euro-Ticket können für Studierenden wichtige Entlastungen bieten. Jetzt ist es an der Zeit, um solche politischen guten Schritte in der Praxis zu verstetigen und weitere Maßnahmen zu entwickeln. Dafür braucht es auch Mut von Seiten der Entscheidungsträger:innen und ein Ernst nehmen der prekären sozialen Lage von Studierenden.
Speaker:innen: Bernadette Gruber, Kevin Saukel
Es ist das Jahr 2035 und die Hochschule - die gibt es zum Glück immer noch! Dennoch werden sich die Welt und die Art zu Lernen und zu Leben maßgeblich verändert haben. Unterschiedliche Trends wie die Digitalisierung oder neue Lebens- und Arbeitsmodelle - und deren Folgen wie hybride Lehrangebote und alternative Qualifizierungsmöglichkeiten - stellen neue Anforderungen an die Räume an Hochschulen. Räume sind dabei nicht nur als physischer Ort zu verstehen, der möglichst sinnvoll geplant und genutzt werden will, sondern auch als sozialer Raum in dem Beziehungen, Interaktion und neue Ideen entstehen und wachsen können. Besonders das Spannungsfeld zwischen einer analogen und digitalen Welt, stellt die Lernräume der Zukunft vor viele Fragen: Wie kann die Tür für unterschiedliche Formen von digitalen Lehr-/Lernangeboten geöffnet werden? Und wie kann sich jeder bewusst dafür entscheiden, sich eine Zeit lang von der digitalen Welt zu verschließen? Wie kann die Hochschule als Ort des sozialen Austauschs und der sozialen Entwicklung gestaltet werden?
Der Talk gliedert sich in drei Punkte:
1) Warum es sich schon heute lohnt sich über Zukunftsräume Gedanken zu machen und wie das gehen kann.
2) Welche Veränderungen kommen auch die Hochschulen zu.
3) Welche Rückwirkungen haben diese Veränderung auf die Gestaltung von Lehr- und Lernräumen an Hochschulen
Speaker:innen: Danica Sattink Rath, Tobias Seidl, Lisa Bonn, Lena Kauderer
Angesichts eines sich rasant wandelnden Berufsmarktes im kulturellen Bereich sind Musikhochschulen verpflichtet, Inhalte und Strukturen weiterzuentwickeln sowie insbesondere auch Freiräume für persönliche Schwerpunktsetzungen sowie Partizipation zu ermöglichen. Studiengangsentwicklung ist in diesem Zusammenhang nicht als Aufgabe Einzelner anzusehen und kann und darf nicht mit der Festschreibung einer neuen Studienordnung enden: Vielmehr wird ein Prozess ins Rollen gebracht, der alle Statusgruppen und Angehörige der Hochschule miteinbeziehen möchte. Auf diese Weise soll eine lebendige Kultur des Austausches kultiviert werden, um Studiengänge flexibel an aktuelle Bedürfnisse anzupassen und innovative Ideen zu erproben.
Vor dem Hintergrund, dass Studiengangsentwicklung in erster Linie für die Studierenden betrieben wird, hat das Team Studiengangsentwicklung an der Hochschule für Musik Detmold ein Seminarformat ins Leben gerufen, das sich an Studierende aller Fachsemester und Fachrichtungen im Bachelor und Masterstudium richtet, die neugierig und kreativ im Entwerfen innovativer Ideen sind und aktiv an der Gestaltung einer Hochschule der Zukunft teilnehmen möchten. Dabei werden Erfahrungen und Ideen gesammelt, die die Teilnehmenden als Multiplikator*innen in die Kulturszene tragen können, um auch in den unterschiedlichsten Bereichen des späteren Berufslebens an Veränderungsprozessen mitzuwirken. Als Seminarergebnis sollen Ideen zu einem Thema nach Wahl entwickelt und für eine Präsentation aufbereitet werden, die in die Studiengangsentwicklung einbezogen und in passenden Kontexten (wie beispielsweise vor dem Rektorat oder einer Lehrendenvollversammlung) vorgestellt werden können. Studierende können am Beispiel Hochschulentwicklung lernen, Veränderungsprozesse zu initiieren, indem sie sich inhaltlich und strategisch vorbereiten, um später auch im Kulturbetrieb auf Ansätze für Reformierungen zugreifen zu können.
Speaker:innen: Dr. Karolin Schmitt-Weidmann, Sonja Heißenberg
Achtung: Teilnehmerzahl ist begrenzt auf 50. Es gilt das First-Come-First-Serve-Prinzip.
Mit dem Kooperationsprojekt “HFDvisions” begleiten das Hochschulforum Digitalisierung und die studentische DigitalChangeMaker-Initiative Hochschulangehörige in einem moderierten Prozess dabei, mutige, lernendenzentrierte Zukünfte für die eigene Hochschule ko-kreativ und im Austausch mit Peers zu entwerfen. Folgende sechs Hochschulen bilden die Pilot-Kohorte von HFDvisions und arbeiten hier in statusgruppenübergreifenden Vision Teams zusammen: Bauhaus Universität Weimar, Hochschule Emden/Leer, Hochschule Magdeburg-Stendal, Hochschule RheinMain, RWTH Aachen und Universität des Saarlandes.
Im LT:C-Workshop sollen Zukunftsszenarien der ersten HFDvisions-Kohorte vorgestellt sowie Erfahrungen und Prozess-Learnings geteilt werden, um mit interessierten Hochschulangehörigen zur Relevanz und zu Gestaltungsmöglichkeiten von partizipativer Visionsentwicklung in den Austausch zu treten. Den Workshop halten Vertreter:innen der Vision Teams gemeinsam mit Studierenden der DigitalChangeMaker-Initiative.
Speaker:innen: Silke Müller, Isabella Buck, Veronika Graceva, Andreas Mai, Lisa König, Lukas Schnelle, Ines Müller-Vogt, Christian Humm, Ludwig Lorenz, Raymond Chandra
- Silke Müller
- Isabella Buck
- Veronika Graceva
- Andreas Mai
- Lisa König
- Lukas Schnelle
- Ines Müller-Vogt
- Christian Humm
- Ludwig Lorenz
- Raymond Chandra
Achtung: Teilnehmerzahl ist begrenzt auf 50. Es gilt das First-Come-First-Serve-Prinzip.
Bei Räumen wird stets zuerst an die Lehre gedacht. Gerade im Zeitalter der digitalen oder hybriden Lehre müssen nicht nur im Sinne des Constructive Alignments auch die Räume als Ort der Prüfung mitgedacht werden. Daraus ergeben sich eine Reihe im Workshop zu behandelnder Fragen: Ist der Vorlesungsraum als Prüfungsraum überhaupt geeignet? Wie müssen Räume sich kompetenzorientierten analogen, digitalen oder hybriden Prüfungen anpassen? Welche IT-Ausstattung und welche IT-technischen Schutzvorkehrungen benötigen solche Räume? Bis hin zu der Frage: Wird der analoge Raum in Zukunft durch den virtuellen abgelöst? Und welche Anforderungen haben wir an solche virtuellen Räume? Diese Fragen sollen mit den Teilnehmenden mittels einer agilen Ideenfindungs-Methode, z.B. kill your Company, bearbeitet werden.
Speaker:innen: Dietmar Wolff, Silvia Knieling, André Rister, Olga Gribanova
Raum 3 (nur online)
Studiengänge sollten unter verschiedenen Gesichtspunkten entwickelt werden: Forschung, Persönlichkeitsentwicklung, Soft-Skills, Methoden, Berufsbefähigung oder auch Internationalisierung. Dabei sind vor allem engagierte Lehrende beteiligt, doch auch wenn Sie ihr Bestes geben, können sie nur ihre eigene Perspektive einbringen - Und die ist vom Studium meist schon etliche Jahre entfernt. Für z.B. Fragen bezüglich der Effektivität von Lehr- und Lernmethoden als auch bei der Einschätzung des Workloads ist die Diskussion mit Studierenden unentbehrlich.
Daher ist es wichtig und nachhaltig, Studierende - ihre Erwartungen, Erfahrungen und Ideen - von Anfang an mit einzubeziehen. Dies kann im informellen Rahmen durch direkte Gespräche, aber auch durch Kommissionen mit studentischer Beteiligung gelingen. Zusätzlich dazu kann ein unabhängiger und erfahrener Blick von außen neue Anreize zur Verbesserung geben und damit erheblichen Mehrwert generieren. Strukturell ist dies z.B. durch die Akkreditierung von Studiengänge vorgesehen.
Damit Studierende für die Aufgabe als externe studentische Gutachter*innen in Akkreditierungsverfahren vorbereitet sind und konstruktiv Studiengänge begutachten können, wurde Anfang der 2000er Jahre der studentische Akkreditierungspool (Pool) gegründet. Der Pool lehrt Studierenden die nötigen Kompetenzen, um sich sowohl in nationalen als auch internationalen Akkreditierungsverfahren zu engagieren. Das Selbstverständnis des Pools ist “von Studierenden für Studierende”. Legitimiert ist er durch mehrere überregionale Studierendenvertretungen, durch diese demokratisch gesteuert und grundsätzlich offen für alle Studierenden unabhängig vom Hochschultyp oder Studienfach.
Wir wollen “Let’s Talk:Campus” nutzen, um unsere Strukturen der studentischen Partizipation als gute Praxis vorzustellen und aufzeigen, wie Studierende in Akkreditierungen Studienbedingungen verbessern können.
Speaker:innen: Sebastian Neufeld, Gary Strauß
In dieser CoWorking-Session pitchen Jorin Meyer & Kira Bartsch ihren Beitrag für den politischen Abend und können gemeinsam mit Interessierten über das Thema diskutieren.
Thema: Studentisches Engagement (finanziell!) fördern - Partizipation ermöglichen
Studierende verbringen einen Großteil ihres Alltags an der Hochschule und sind somit die Expert*innen, wenn es um die Ausgestaltung des Campus der Zukunft geht. Darüber hinaus denken Studierende unabhängig von finanziellen und strukturellen Hürden - das ermöglicht es ihnen, freier als anderen Statusgruppen kreative, innovative Ideen & Projekte für eine nachhaltige und digitale Hochschultransformation zu entwickeln. Für die Umsetzung fehlen Studierenden jedoch häufig die Mittel. Niedrigschwellige Fördermöglichkeiten durch Bund & Länder für studentische Initiativen können ein wichtiger Hebel sein, innovative Projekte durchzuführen. Denn unsere Ideen sind es wert! Im netzwerk n merken wir immer wieder: mit vergleichsweise wenig Mitteln, können Studierende oft große Vorhaben umsetzen. Dieses oftmals unausgeschöpfte Potenzial der studentischen Partizipation möchten wir nutzen. Wie kann also eine Förderlandschaft aussehen, die Studentisches Engagement und damit Partizipation wirklich ermöglicht? Darüber wollen wir miteinander ins Gespräch kommen.
Speaker:innen: Kira Bartsch, Jorin Meyer
Christian Große
Wie Studierende dazu beitragen eine altehrwürdige Universität zukunftsfähig zu machen.
Mit der ClimateCON und dem Zukunftsmodul lässt sich die Johannes Gutenberg-Universität Mainz gleich auf zwei spannende Experimente ein. Ersteres ist eine Konferenz zur Rolle von Hochschulen in der Klimakrise an der über 250 Studierende, Lehrende und Hochschulmitarbeitende über drei Tage im Mai 2023 teilnehmen werden. Zweiteres ist ein gänzlich neues Modul, welches fächerübergreifend angeboten wird, um Bildung für nachhaltige Entwicklung in jeden Studiengang zu tragen.
Das Besondere an beiden Projekten ist, dass sie gänzlich auf die Initiative von Studierenden zurückgehen, die es geschafft haben in den letzten Monaten und Jahren nicht nur die Unterstützung der Hochschulleitung, sondern zahlreicher Lehrender zu gewinnen. Daraus entstanden ist eine einzigartige Arbeitsweise auf Augenhöhe, die studentische Kreativität und den dahintersteckenden Tatendrang endlich mit den Möglichkeiten und Fähigkeiten verbindet, die an einer Institution wie der Uni Mainz vorhanden sind.
In diesem Talk erfahrt ihr die Geschichte hinter beiden Projekten und unserer Arbeitsweise. Wir wollen damit ein Good-Practice-Beispiel liefern, dass hoffentlich motiviert ähnliche Projekte auch an euren Hochschule anzustoßen. Damit das gelingt teilen wir neben zahlreichen Tipps aus unserer Erfahrung auch eine beispielhafte Vorgehensweise für das Anstoßen von Veränderungen an der eigenen Hochschule. Abschließend freuen wir uns riesig darauf mit euch in Austausch zu treten und von euren Gedanken, Initiativen und Projekten zu hören.
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Laura Enzberger
Nachhaltigkeit und Hochschule?
Nachhaltigkeit und Hochschule/Universität, passt das zusammen? Ich sage ja!
Hochschulen sollten die Möglichkeiten bieten, als Vorreiter bezüglich Nachhaltigkeit und erneuerbarer Energien zu fungieren. Doch werden hier leider weiterhin in großen Mengen fossile Energieträger genutzt, eine Umsetzung durch unverhältnismäßige bürokratische Hürden erschwert, oder auf neue Ideen durch fehlende Möglichkeiten für Think Tanks ganz verzichtet. Ich gründete aus diesem Grund vor zwei Jahren an meiner Hochschule das „Green Office“. Dabei geht es vor allem darum, zwischen den Studierenden und dem Dekanat zu vermitteln.
Wir möchten nicht nur Studierenden eine Stimme geben, sondern auch etablierte Prozesse verstehen und mögliche Alternativen aufzeigen und einfließen lassen.
Basierend darauf konnten bereits erste Konzepte, auch als Projekt, umgesetzt werden.
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Elisabeth Thuro
The future campus - for a day
To show what the future campus of the Technical University of Munich could be like, we planned an intervention - blocking the main street next to our campus for a day. With this space gained, we invited different stakeholders to show us their idea of a sustainable campus of the future with informativ exhibitions, yoga practice or bicycle sharing.
Sharing insights on this intervention day with you, I want to elaborate on the sustainable campus of the future and how to start the transformation today.
Speaker:innen: Christian Große, Laura Enzberger, Elisabeth Thuro
„Können wir auch noch Studierende in den Prozess einbinden?“ Diese Frage und die Suche nach Studierenden schwebt wie eine dunkle Wolke über vielen Entscheidungsprozessen an Hochschulen. Diese Herausforderung wird durch im Hintergrund versteckte Wissenshierarchien verschärft.
Ausgangspunkt sind die Länge und Komplexität von Prozessen, deren Geschichte ihre Wirkung weit in die Zukunft hinein entfaltet. Entsprechend werden aktuelle Prozesse stets durch Ergebnisse und politische Hintergründe der Vergangenheit geprägt. Das (implizite) Wissen über diese Geschichte sowie über Hochschulstrukturen sammelt sich insbesondere bei bereits in Gremien aktiven, engagierten Studierenden. Im Ergebnis etablieren sich Wissenshierarchien innerhalb der Studierendenschaft, die im Laufe der Zeit immer schwieriger zu überwinden werden.
Solche Wissenshierarchien ragen über diverse Aspekte der studentischen Teilhabe: Von reinem Wissen über Entscheidungsverläufe hin zu einem veränderten Sprachgebrauch. Die Teilnahme an Partizipationsprozessen wird zunehmend an immer höhere Einstiegshürden und notwendige persönliche Investments geknüpft.
Die in der Corona-Krise gemachten Erfahrungen ermöglichen es, etablierte Verfahren der digitalen Lehre nahezu nahtlos in die Demokratisierung von Hochschul- und Wissensstrukturen zu überführen. Digitale Räume sind die perfekte Struktur, um hierarchisiertes und implizites Wissen offener und direkter zugänglich zu machen. Informationen können in digitaler Form dokumentiert und verfügbar gemacht werden. Interessierte können in hybriden On-Boardings an Strukturen herangeführt werden. Politische Bildung kann in Form von Videos oder digital begehbaren Archiven erfolgen, um die interne Transparenz zu fördern und Entfremdungserscheinungen zu verringern.
Im Beitrag wird daher gezeigt, wie a) kurzfristig inklusive Zugänge durch digitale Räume ermöglicht werden und b) welche radikalen Folgen dies langfristig für die studentische Selbstverwaltung bedeuten könnte.
Speaker:innen: Eugen Esman, Ingo Kleiber, Isabelle Wessels
(Mikrofortbildung: Es gibt KEINE Begrenzung der Teilnehmendenzahl.)
Gute Lehre soll ihre Zielgruppe erreichen, warum also nicht Studierende in die (Weiter-)entwicklung von Hochschullehre direkt und konstruktiv mit einbeziehen?
In dieser Mikrofortbildung wird das Konzept einer ko-konstruktiven Lehrentwicklung vorgestellt und seine Prinzipien gemeinsam erprobt. Ziele ist es, so Studierende als Mitgestalter*innen in bedarfsorientierte, innovative und partizipative Lehrentwicklungsprozesse einzubinden. Dieser Ansatz wird unter anderem an der FH Münster im Rahmen hochschuldidaktischer Weiterbildungen für die Lehrentwicklung genutzt und stetig weiterentwickelt (Tosic und Lilienthal 2022; Lilienthal, Schulze & Sonnenschein im Druck). Dabei arbeiten Lehrende und Studierende gemeinsam an der Weiterentwicklung von Lehrinhalten und Lehrformaten und mit Hilfe kreativer Methoden wie der Studierendenpersona, und dem gemeinsamen Generieren und Testen von bedarfsorientierten und innovativen Lösungsansätzen. Diese Methoden zielen auf eine empathische Perspektivübernahme und eine Sensibilisierung der Lehrenden für die Bedarfe der Studierenden.
Die Mikrofortbildung beginnt mit einem kurzen Impuls zu den theoretischen Hintergründen, Potenzialen und Herausforderungen der Methode auf Grundlage von Arbeitsergebnissen sowie Evaluations- und Interviewdaten. Es folgt ein konkreter Einblick in die ko-konstruktive Arbeit, indem die Teilnehmenden ko-konstruktive Methoden selbst erleben können. Der Workshop schließt mit dem Austausch von Ideen zum Transfer dieses Ansatzes in ihre Hochschulkontexte.
Speaker:innen: Ines Sonnenschein, Jonas Lilienthal
(Mikrofortbildung: Es gibt KEINE Begrenzung der Teilnehmendenzahl.)
Transformationen und Innovationen in der Hochschullehre erfordern Kollaboration auf allen Ebenen. Diese Mikrofortbildung zielt auf kulturellen Wandel an Hochschulen ab. Ihr lernt, wie Ihr mit Hilfe von Co-Creation Konzepten und Tools gemeinsam an aktuellen und strategischen Themen arbeiten könnt.
Wie entwickle ich einen ko-kreativen Beteiligungsprozess, um die Bedürfnisse und innovativen Impulse von Lehrenden, Studierenden und Servicemitarbeiter:innen zu erfassen und strategische Entwicklungsprozesse zu gestalten? Wie gewinne ich Vertreter:innen aus der Breite der Universität für gemeinsame Ideenfindung und ermutige und motiviere sie, sich zu beteiligen? Was macht ein positives Setting aus, das zu Beteiligung einlädt? Was könnt Ihr als Gestalter:innen des Beteiligungsprozesses dazu beitragen?
Wir sagen, was aus unserer Sicht Erfolgsbedingungen sind: Kommunikation auf Augenhöhe und Freiräume zum Gedankenaustausch, geteiltes Wissen und Experimentieren über Hierarchieebenen, Disziplinen und Statusgruppen hinweg.
Wir haben es ausprobiert und berichten von unseren „Glows und Growls“: An der FAU haben wir diese Prinzipien bei der Entwicklung von Leitlinien Innovative Lehre umgesetzt - mit einem Mix aus strukturierten Arbeitsgruppen, ko-kreativen Workshops mit zufällig ausgewählten Teilnehmenden (Lehrende und Studierende zu gleichen Teilen) und breit angelegten Dialogformaten.
Wir unterstützen Euch mit dieser Mikrofortbildung, einen eigenen Prototyp für Beteiligung zu entwickeln. Dabei setzen wir auf einen Methodenmix: (1) Vermittlung zentraler Inhalte zu Ko-Kreativität, studentischer Partizipation und Tools für Beteiligungsprozesse (z.B Zufallsauswahl) am Beispiel des Leitlinienprozesses Innovative Lehre der FAU und (2) Impulssetzung für eigene Beteiligungsideen der Teilnehmenden für die Entwicklung von Prototypen und den Transfer in die eigene Organisation.
Speaker:innen: Henni Appell, Michael Ruppert, Sonia Hetzner
Raum 4 (nur online)
11 % aller Studierenden in Deutschland sind so genannte "internationale Studierende": Sie haben ihre Hochschulzugangsberechtigung außerhalb Deutschlands erworben und sind zum Studium nach Deutschland gekommen.
Leider wird diese Studierendengruppe während ihres Studiums häufig mit Situationen konfrontiert, die ihr Studium und letztlich ihren akademischen Erfolg beeinträchtigen können.
Was braucht es, damit internationale Studierende in Deutschland erfolgreich studieren können? Was muss sich auf Hochschulebene ändern, um die Erfolgsquote zu erhöhen? Welche Rolle spielen Stadt und Gesellschaft während des Studienaufenthalts internationaler Studierender in Deutschland? Und könnte sich hinter dem Begriff Empowerment eine Kernbotschaft für die zukünftige Gestaltung von Internationalisierungsprozessen an Hochschulen verbergen?
Speaker:innen: Gabriela Arias Bravo
In dieser CoWorking-Session pitchen Gabriel Häusler & Sofie Schönborn ihren Beitrag für den politischen Abend und können gemeinsam mit Interessierten über das Thema diskutieren.
Thema: Wir brauchen #DigitalChange im gesamten Bildungssystem
Wir möchten über den dringenden Bedarf für flächendeckende Digitalbildung sprechen und unsere Erfahrungen aus ehrenamtlichen Organisationen teilen.
In Deutschland sind zahlreiche ehrenamtliche Organisationen aktiv, um bestehenden Defiziten in der Digitalbildung und Digitalisierung in Deutschland entgegenzuwirken. Viele dieser Organisationen werden maßgeblich von jungen Menschen getragen und vermitteln in innovativen und interdisziplinären (Lern-)Programmen Wissen und Kompetenzen, um eine zugängliche, transparente und diverse digitale Zukunft möglich zu machen.
Es soll nicht alleine an ehrenamtlichen Organisationen liegen, Digitalbildung in Deutschland voranzubringen.
Entscheidungsträger*innen in Ministerien, Landesämtern, sowie Universitäten, Schulen und Berufsschulen tragen maßgeblich bei und könnten von Erfahrungen und Expertise der jungen Organisationen und der jungen Generation profitieren.
Speaker:innen: Sofie Schönborn, Gabriel Häusler
Torsten Utz, Robert Falkenstein
Notwendigkeit und Barrieren der Studierendenvertretung
Die Studierendenvertretung stellt vermutlich die wichtigste Institution eines partizipativen Prozesses in der Hochschullandschaft dar. Dennoch sind sie nicht nur unterrepräsentiert, sondern die Erfahrung zeigt leider auch, dass die Studierendenvertreter oftmals nicht ernst genommen werden. Sei es an mangelnder Erfahrung im Leben oder im Beruf, die Gegensätzlichkeit von Forderungen gegenüber der eigenen Position, oder die starke Eingeschränktheit im Studium: Noch nicht alle Hochschulpersonen haben begriffen, weshalb es mit einer starken Studierendenvertretung letztlich allen besser geht.
Die Erfahrungen hierbei - Auf guter wie auf schlechter Seite - werden in diesem Talk geteilt. Von glücklichen Zufällen in Berufungskomissionen bis hin zum auslachen durch Professoren in Gremien oder ein Eintrag auf einer "Minusliste" zur Prüfung ist alles dabei.
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Roksana Inga Rybicka
Studium, Partizipation und Motivation- Kritische Auseinandersetzung mit Partizipation
Jeder kennt es es kommt zur der Uniwahl und kaum ein Studierender geht wählen. Die Studentischeparlamente sind unterbesetzt, oft kandidieren immer wieder dieselben Personen. Die Uniinitiativen werden immer durch gleiche Personen repräsentieret. Gleichzeitig hören die Studierende immer öfters bei den Bewerbungsgesprächen, dass sie sich mehr in das Unileben engagieren sollen. Sie sollen mehr neben den Studium machen, aber gleichzeitig sollen sie den Studiengangprogramm nicht vernachlässigen. Es gibt natürlich auch Studierende, die sich gerne engagieren in das Unileben, sie machen in den Uniinitiativen mit, gestallten durch ihre Handlungen auch das Campusleben, jedoch am Ende des Tages bekommt kaum jemand von deren mit, Vielmehr sind diese Studierende oft wegen ihren ehramtlichen Engagement von ihren Leistungen viel schlechter als die Studierende, die sich nicht an den Unileben aktiv beteiligen. Ebenfalls wird dieses Engagement von der Universität kaum oder gar nicht wertgeschätzt.
Warum also wollen die Studierende nicht mehr an den Universitäten machen? Liegt dies in der fehlenden Motivation? Oder gibt es andere Hürden die Beteiligung an den Unileben erschweren? Wie kann man die Partizipation und den Engagement an den Unileben attraktiver machen?
In diesen Beitrag geht es um eine kritische Auseinandersetzung mit der Problematik der sinkenden studentischen Partizipation an den Unileben.
Hierbei setzt sich die Sprecherin ausgehend von statistischen, theoretischen Ansetzen mit dieser Problematik auseinander, gleichzeitig greift Sie auf ihre eigene Erfahrungen in der Partizipation an der Universität, sei dies in der Lehre, in den Studentischeninitiativen oder gar in der Hochschulpolitik.
Ausgehend von diesen möchte die Sprecherin mögliche Lösungsansätze für die Stärkung der Partizipation aufzeigen. Hierbei spielt die didaktische Theorie des Dazugehörens eine wichtige Rolle für die Stärkung und nachhaltige Etablierung dieser.
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Sabine Giese
Über die Motivationen zur studentischen Interessenvertretung
Keine gute Bildung ohne auf die Interessen der Studierenden zu achten, nicht wahr?! Aber wie können diese überhaupt motiviert werden, sich einzubringen? In diesem kurzen Vortrag soll aus der Erfahrung einer langjährigen Tätigkeit in der Studierendenvertretung gesprochen werden. Egal ob im Fachschaftsrat oder Fakultätsrat auf Fakultätsebene; im StudierendenRat oder Senat auf Hochschulebene; oder auch in der Studierendenvertretung auf Landesebene... In den verschiedenen offiziellen Interessenvertretungen gibt es ganz unterschiedliche Gründe, weshalb sich Studierende in ihren Hochschulalltag einbringen wollen. Aber zumeist die gleichen Hürden, woran es scheitert... Warum Hochschulen beim Stellenwert von studentischer Beteiligung umdenken müssen und was Studierende überhaupt motiviert, die zehnte interne Ordnung der eigenen Hochschulstruktur lieber zu studieren als das eigene Studienfach.
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Annika Voß
Student’s digital office
Angelehnt an die Idee der Green Offices, beginnt die CAU Kiel zurzeit damit ein Digital Office zu planen und zu kreieren. Ein Digital Office ist ein Ort von Studierenden für Studierende, um Ideen, Konzepte und Möglichkeiten der Digitalisierung auszuprobieren. So können Studierende zum Beispiel Veranstaltungen entwickeln und digitale Tools erproben und für ihre Ideen verwenden. Außerdem kann ein Digital Office auch als Bindeglied und Informationsvermittler zwischen den Studierenden und der Verwaltung der Universität oder den Lehrenden dienen. So können Ideen, Diskurse und Probleme an die richtige Stelle weitergeleitet werden. Gemeinsam mit verschiedenen Mitgliedern der Universität und insbesondere den Studierenden selbst soll in einem partizipativen Prozess das Digital Office entwickelt werden. Wie das Office am Ende aussieht, ob es eine von der Verwaltung losgelöste oder mit der Verwaltung verwobene Struktur sein wird, wird sich erst im Laufe des Prozesses zeigen. Dies soll gemeinsam mit den Studierenden erarbeitet werden, um eine bedarfsgerechte Struktur zu entwickeln. Bei dem Vortrag selbst wird es darum gehen, wie der Prozess zur Bildung des Offices ablaufen soll und wie so ein Digital Office aussehen kann. Insbesondere stehen hierbei die Studierenden und ihre Interessen im Mittelpunkt. Die Referentin ist als Mitarbeiterin für die Gestaltung und Umsetzung des Prozesses zuständig.
Speaker:innen: Torsten Utz, Robert Falkenstein, Roksana Inga Rybicka, Sabine Giese, Annika Voß
Malte Kleinwort, Ramona Blum
Hybrider Campus? Erste Erfahrungen mit Stolpersteinen und Wegmarken
Im Sommer 2021 begann das Projekt-Team der PhiloLotsen aus Studierenden und Lehrenden damit, die Voraussetzungen für hybride Lernformate an der Fakultät für Philologie der Ruhr-Universität Bochum zu schaffen. Leitend war die Frage: Welche technischen und welche didaktischen Voraussetzungen sind nötig, um hybride Lernszenarien anbieten zu können? Wir berichten von der technischen Umsetzung, welche Stellen der Universität da auf welche Weise miteinander zusammenarbeiten mussten und was andere Universitäten davon lernen können. Wir berichten aber auch von den Erfahrungen der Lehrenden und Studierenden, von Euphorie und Frust, von genereller Ablehnung und von Etablierung im Alltag, von den in mehreren Umfragen abgefragten Wünschen der Studierenden und der Bereitschaft der Lehrenden. Dabei wurden auch vermeintlich kleine Fragen zu großen Herausforderungen, für die wir uns um Lösungsmöglichkeiten bemühten. Wie können Lehrende mit Lerngruppen zurechtkommen, die auf unterschiedliche Weise teilnehmen? Und wie kommen alle miteinander in den lockeren Austausch, wenn wir uns nicht auf dem Flur begegnen können oder gemeinsam in Seminarräumen warten?
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Sabrina Zeaiter
Digital Teaching and Learning Lab (DigiTeLL)
Der Kernaspekt von DigiTeLL steckt bereits im Namen „Digital Teaching and Learning Lab“. Mittels eines virtuellen Kommunikations- und Kollaborationsraum sollen dauerhafte Innovationsschleifen ermöglicht werden. Zur Umsetzung innovativer Entwicklungsprojekte in Lehren und Lernen vernetzen sich im Lab Lehrende und/oder studentische Gruppen im Rahmen sogenannter Partnerships untereinander sowie mit zentralen Unterstützungsstrukturen der Goethe-Universität für den Bereich Lehre. Insbesondere die Lehr-, Lern-, und Prüfungsszenarien an der Goethe-Universität sollen um digitale Instrumente und innovative Learning Designs erweitert werden. Zentral sind dabei die Inhaltsfelder „Methoden und Vermittlung“ sowie „Feedback und Aktivierung“. Die DigiTeLL-Partnerships entwickeln neue Konzepte, erproben diese und machen Sie nach Evaluation der Ergebnisse in der Breite nutzbar. Jedes Partnership adressiert mindestens eines von acht thematischen „Topics“ für innovative digital gestützte Learning Designs – dies sind zum einen Selbstlern-Tools, Einsatz von AR/VR, forschendes Lernen und formative Peer Assessments, zum anderen adaptives Prüfen, E-Prüfungen, automatisiertes Feedback und Learning Analytics. Mit den Querschnittsthemen Diversität und Barrierefreiheit sowie Constructive Alignment stellt das Projekt sicher, dass die ausdifferenzierten Bedarfslagen der heterogenen Studierendenschaft der Goethe-Universität berücksichtigt werden und die Erhöhung des Studienerfolgs als Ziel der Maßnahmen im Fokus steht.
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Thorsten Philipp
Universität im Einkaufzentrum? Wie, warum und für wen?
Der Talk berichtet über Hintergrund, Motivation, Erfahrungen und Evaluation des Berliner Lehr-Lern-Projekts "Mall Anders: Offenes Lernlabor für Wissenschaft und Gesellschaft" (01.12.21-30.06.22), mit dem die TU Berlin experimentell versuchte, Hochschulleben in neue Räume - jenseits des Campus - zu erproben. Mall Anders war ein 380qm-Ladnefläche im Einkaufszentrum "WILMA Shoppen" (Charlottenburg) und wurde von Studierenden, Wissenschaftlern und anderen Universitätsangehörigen genutzt, um neue Wege der Campuskultur, der Wissenschaftskommunikation und der transdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Universität und Gesellschaft zu gehen. Da Campusarchitektur auf viele Personen ohne akademischen Hintergrund häufig stark ausschließend wirkt, ist es vielleicht erforderlich, Campusleben in andere gesellschaftliche Räume zu übertragen - warum nicht in ein Einkaufszentrum? Der Talk gibt einen Einblick in Ziel und Wirkung dieses ungewöhnlichen Experiments.
Speaker:innen: Malte Kleinwort, Ramona Blum, Sabrina Zeaiter, Thorsten Philipp
Achtung: Teilnehmerzahl ist begrenzt auf 50. Es gilt das First-Come-First-Serve-Prinzip.
Was können wir tun, um unsere Räume zu revolutionieren und die Chancengleichheit bei Zugang und Teilhabe zu fördern?
Stellen Sie sich einen Ort an Ihrer Universität vor, der mit Menschen gefüllt ist, die fröhlich lernen, interagieren oder an ihren Projekten arbeiten. Vielleicht ist es ein Ihnen bekannter Raum; vielleicht ist es der Ort, von dem Sie träumen. Schauen Sie genau hin: Sehen Sie Menschen in Rollstühlen? Sehen Sie viele verschiedene Hautfarben? Sehen Sie einen Roman, der lässig auf einem Tisch liegt, oder nur technische Lehrbücher? Sehen Sie eine Socke mit Regenbogenstreifen, die aus einem Schuh herausschaut?
Wenn Sie möchten, dass Ihre Räume einladend für ein breites Spektrum von Menschen sind, dann ist dieser Workshop genau das Richtige für Sie: Durch Diskussionen, Selbstreflexion und interaktive, kooperative Arbeit an einem virtuellen Whiteboard werden wir gemeinsam die Konzepte von Diversity, Inklusivität und Barrierefreiheit erkunden. Sie werden mit einer klaren Vorstellung davon nach Hause gehen, was ein "Equity Mindset" sein könnte, und mit konkreten Ideen, wie Sie in den Gemeinschaften, die Sie gestalten, für einen gleichberechtigten Zugang und Teilhabe sorgen können.
Nach der Teilnahme an diesem Workshop werden Sie
* Ihre eigenen Erfahrungen, Wahrnehmungen und Vorurteile in Bezug auf Diversity, Inklusivität und Barrierefreiheit reflektiert haben
* Ihren Horizont erweitert haben, indem Sie sich Realitäten und Erfahrungen der anderen Teilnehmenden angehört haben
* Worte, Bilder und Geschichten gefunden haben, die die Konzepte Diversity, Inklusivität und Barrierefreiheit lebendig machen
* Ideen für konkrete Maßnahmen entwickelt haben, die Sie ergreifen können, um die Chancengleichheit zu fördern, sei es in virtuellen oder realen Räumen
Speaker:innen: Sannah König
(Mikrofortbildung: Es gibt KEINE Begrenzung der Teilnehmendenzahl.)
Nach zwei Jahren des Online-Lehrens und -Lernens wissen wir nun, dass das Online-Angebot zwar die Präsenz nicht ersetzen, aber den Prozess des flexiblen Lehrens und Lernens definitiv erleichtern kann. Eine der größten Herausforderungen, mit denen wir als Lehrende und Studierende online konfrontiert sind, besteht darin, die Studentinnen und Studenten zu motivieren, ihre Kameras oder Mikrofone während eines Seminars einzuschalten. Dieser Faktor ist der negative Aspekt des Online-Lernens und -Lehrens und kann nur schwer durch die Erfahrung auf dem Campus ersetzt werden. Als Lehrende fragen wir uns und andere zu oft, wie man eine Gruppe von Student:innen aktivieren oder motivieren kann, in einem Online-Kurs aktiv zu sein.
Lassen Sie uns in eine der möglichen Lösungen eintauchen: Gamification durch WorkAdventure. Die Work Adventure-Karte bietet den Student:innen die Möglichkeit, zu arbeiten, zu erforschen und miteinander zu interagieren. Durch die Integration von Tools wie interessanten Bildern, Rätseln, Videokonferenzsystemen kann ein Lehrer:in nicht nur die didaktischen Ziele eines Seminars erreichen, sondern auch Besprechungsräume für große Gruppen schaffen, Video- und Livestreams einbinden, Dokumente austauschen, Whiteboards verbinden, und vieles mehr. Die Student:innen können sich auch ohne Lehrer:in über die Plattform treffen und mit- und voneinander lernen.
All dies muss nicht sehr zeitaufwändig sein oder viel Erfahrung erfordern. Anhand der vier grundlegenden Merkmale des Spieldesigns - ein Ziel, Regeln, ein Feedbacksystem und freiwillige Teilnahme - zeigt das eTeach-Netzwerk Thüringen am Beispiel dieser WorkAdventure-Karte, wie einfache Gamification-Ideen den didaktischen Prozess unterstützen und dem Unterricht eine weitere Dimension hinzufügen können.
Die Teilnehmer:innen haben die Möglichkeit, einige Templates/Maps des Formats zu entdecken und erhalten das Basiswissen, um mit dem sogenannten "Starterkit" eigene hybride Welten zu entwickeln.
Speaker:innen: Zaryab Chaudhry
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