20. Oktober 2022, 10:45 – 11:15 Uhr

Lightning Talks: Neue Räume

Beate Hartwig, Holger Reckter

Wie wollen wir in Zukunft studieren? Entwürfe einer zukünftigen Lern- und Lehrumgebung von Studieren

Wie stellen sich Studierende das Lernen von morgen vor? Wo finden Lernprozesse statt? Und wie sehen die Lernräume der Zukunft aus?
Im Lehr-und Forschungsprojekt an der Hochschule Mainz von Beate Hartwig und Prof. Holger Reckter im Sommersemester 2022 standen diese Fragen im Fokus, mit dem Ziel einen Rahmen für Impulse und Visionen für innovative und zukunftsfähige Lern- und Lehrräume zu eröffnen, basierend auf den Bedürfnissen derer, die damit erreicht werden sollen – den Studierenden.

Als Ausgangspunkt der Entwürfe wurde der Raum des geplanten Learning Labs am neu entstehenden Campus der Hochschule Mainz herangezogen. Der Fokus des Entwurfs lag dabei zentral auf der zielgruppenorientierten Gestaltung im Rahmen des User Experience Design. Ausgehend von einer Anforderungsanalyse anhand des UX-Modells von Beate Hartwig wurden die Bedürfnisse der Studierenden und der Lernkontext vor und während der Pandemie analysiert. Denn die pandemische Lage verlangte ein plötzliches und rapides Umdenken von gewohnten Lehrkonzepten, was sowohl Herausforderungen als auch neue zukunftsweisende Potenziale sichtbar machte. Die Erkenntnisse der Analyse stellten anschließend die Basis für die iterative Entwicklung der Raumkonzepte anhand von konkreten Szenarien im zukünftigen Studiums Alltag.

Die entstandenen Entwürfe zeigen eine große Vielfalt für die Gestaltung von zukünftigen Lernräumen, von konkreten Umsetzungsimpulsen hin zu visionären Konzeptvorschlägen. In dieser Session werden wir den Prozess und die entstandenen Ergebnisse vorstellen und die, nach den Ideen und Vorstellungen der Zielgruppe, konzipierten Räume als greifbare Impulse öffnen.

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Isabelle Wessels, Evelyn Rothkranz, Ingo Kleiber, Beatrix Busse, Malte Kneifel, Magdalena Spaude, Franziska C. Eickhoff, Curie Lee

Foresight-Szenario mit Implikation für die Gegenwart: EUROPA-Campus der Zukunft im Metaverse

Wie sollte ein zukünftiger europäischer Campus und seine Repräsentation im Metaverse aussehen? Welche Möglichkeiten würden in sozialer, kommunikativer, inklusiver, diversitätsbezogener und nachhaltiger Hinsicht entstehen?

Projekte wie die European University for Well-Being und europäische virtuelle Campus, z. B. der ECIU XR Campus nehmen sich der großen Fragen der Gegenwart an und zeigen, wie die transeuropäische Kooperation (digital) umgesetzt werden kann. Interessierte Akteur:innen schließen sich zusammen und schaffen selbst (digitale) Räume, in denen sie transregional, transnational und transdisziplinär an Themen, die ihnen am Herzen liegen, arbeiten und forschen.

Führen wir diesen Gedanken fort, indem wir ein Zukunftsszenario eines EUROPA-Campus der Zukunft erdenken und entwerfen:

Wir sehen einen partizipativen Campus, dessen Räume, Begegnungs- und Tätigkeitsfelder entstehen, indem selbstverwaltete Gruppen sie aktiv schaffen und (neu-)gestalten. Ein Begegnungsort entsteht dann, wenn eine Gruppe diesen erdenkt, erschafft und selbst verwaltet. Akteur:innen, deren Avatare sich auf dem digitalen EUROPA-Campus bewegen, besuchen virtuelle und hybride Räume. Sie treffen sich in Forschungslaboren, Projekträumen oder Lernräumen, die nicht nur neue Formate der Zusammenarbeit ermöglichen, sondern sich situationsbedingt wandeln und selbstverständlich die Teilhabe an Angeboten anderer Einrichtungen ermöglichen. Es gibt Orte zum Sprachenlernen, zum einander Begegnen, zum Diskutieren und Spielen. Gemeinsames Forschen, Lernen und Arbeiten ist überall und für alle möglich. Umgesetzt wird all dies durch Wissenschaftsmanager:innen, die auch die digitale Campusbibliothek mit OER-Bildungsmaterialien, Co-Working-Räumen sowie einem Ort zum praktischen Aufbau digitalisierungsbezogener Kompetenzen betreiben.

Ausgehend von diesem Szenario möchten wir thesenbasiert diskutieren, welche Schlüsse sich aus dieser gedachten Zukunft für die Gestaltung aktueller Projekte ableiten lassen.

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Sophie Foster

The Hybrid Stage / Die hybride Bühne

The Hybrides.Lernatelier is part of the project Lernraum.Bauhaus (Hybrid B) which investigates the ways in which hybrid learning spaces can be designed and used at Bauhaus-Universität Weimar in the future. Over the last few months, a room on the university campus has been converted and furnished for this purpose and in our lightning Talk, we plan to showcase this. In contrast to the typical teaching and events spaces that follow a familiar technical infrastructure of video conferencing systems, our studio places an increased focus on the aesthetics and impact of interior space.

The centrepiece of the Hybrides.Lernatelier is a projection screen that fills one entire side of the four-sided room. This makes it possible to present people and objects in real size and create a more immersive effect. As a further detail, cameras are mounted behind the screen to support the feeling of looking into someone’s eyes. In addition, through its equipment and furnishings, the room is highly flexible, and we will introduce how different sceneries and settings including lectures, plenaries, talk shows, labs, etc could be designed and implemented, just like that of a theatre stage or film set. Since a large part of the degree programmes at the Bauhaus-Universität Weimar are design-based, the Hybrides.Lernatelier focuses on the examination of the object and its representation in a hybrid setting. With an aim to incorporate these findings into future hybrid formats, ten individual projects in the research format Lernen am Objekt are being funded to investigate the requirements of certain spatial scenarios and how objects can be integrated in hybrid learning environments.

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Jana Steinbacher

Individual Digital Readiness als Kompetenzmerkmal in der digitalen Hochschulbildung

Ergebnisse empirischer Untersuchungen an der PH Heidelberg im SoSe 2020 und WiSe 2020/21 werfen neue Fragen auf: Einerseits erwiesen sich Lehrende und Studierende als resilient; andererseits schienen protektive Prozesse in der pandemiebedingten Umstellung auf digitale Lehre nicht ausreichend wirksam. Ängste, Sorgen und Unsicherheiten betreffen nicht nur die sozialen Beziehungen zwischen Lehrenden und Studierenden oder den Kompetenzerwerb, sondern auch Hemmungen zur aktiven Teilnahme sowie die erhöhte Eigenverantwortung und Selbstorganisation der Studierenden.
Wie kann das psychische Wohlbefinden unter digitalen Lehr-/Lernbedingungen sichergestellt werden? Wie lassen sich Lehrende und Studierende, die „gute Anpassungsleistungen“ zeigen, von jenen unterscheiden, für die sich die Umstellung als herausfordernd und belastend darstellt? Wie kann die Anpassung an neue Lehr-/Lernumgebungen unterstützt werden?
Erforscht wird die Individual Digital Readiness (IDR). Im Fokus der Arbeit steht die Grundlagenforschung, d. h. die Theoriebildung, Operationalisierung und Validierung des Konstrukts in formalen Bildungsprozessen bzw. der Hochschule als formaler Bildungsinstitution. In einer ersten Teilstudie wurde die IDR als ein bislang unbekanntes Konstrukt im Bildungskontext durch empirisch-qualitative Exploration untersucht. Der Erkenntnisprozess begann mit qualitativem Textmaterial aus den ersten beiden Digitalsemestern nach Beginn der Corona-Pandemie, aus dem die einzelnen Bestandteile der IDR iterativ herausgearbeitet und damit empirisch induzierte theoretische Konzepte entwickelt werden sollten.
Der Vortrag bilanziert bisherige Studienergebnisse und unternimmt den Versuch, klareres und differenzierteres Wissen hinsichtlich protektiver Faktoren in der digitalen (Hochschul-)Bildung zu liefern. Mit der initialen Erforschung des Kompetenzmerkmals im Hochschulkontext wird gleichzeitig der Anspruch erhoben, das Konzept auf den gesamten Bildungssektor zu übertragen.

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